Leere Medien, volle Kassen

18. September 2010

MASCHINENRAUM. Die Kolumne in der „Presse am Sonntag” (77) Festplatten-Hersteller, Computerhändler und Wirtschaftskammer laufen Sturm gegen die „Leercassettenvergütung“, die Künstlern und Content-Produzenten zugute kommt. Warum?

Ich bin mir nicht sicher, ob man in der „Futurezone“ (vormals ORF, ab Oktober dem Online-„Kurier“ zugeschlagen) in Hinkunft solche Beiträge finden wird. Die Tendenz, dass Journalismus, der sich im weitesten Sinne mit Technik beschäftigt, mehr und mehr zu einer Plattform für Produkt-Promotion verkommt, ist ja nicht ganz von der Hand zu weisen. Bunte Gadgets und semi-originelle Lifestyle-Accessoires sind gewiss auch weniger sperrige Objekte der Berichterstattung als z.B. „Urheberrechtsabgaben für Festplatten“. Über die wird aber aktuell gestritten. Ziemlich heftig. Vorgeblich in unserem Namen, dem des gemeinen Konsumenten.

Worum geht es? Um die sogenannte „Leerkassettenvergütung“, die man automatisch mitbezahlt, wenn man Speichermedien wie CD- und DVD-Rohlinge erwirbt. Da davon ausgegangen werden kann, dass diese Medien nicht nur mit persönlichen Urlaubsfotos und privaten Aufnahmen der morgendlichen Gesänge unter der Dusche bespielt werden, sondern auch (um nicht zu sagen: zuvorderst) mit urheberrechtlich geschütztem Material von Lady Gaga bis Walt Disney, gibt man als Konsument pauschal ein paar Cent oder Euro an die Rechteinhaber weiter. An Künstler, Produzenten, Filmstudios, Musik-Labels und Medienunternehmen.

Vertreten werden sie in Österreich u.a. von der AustroMechana, einer darauf spezialisierten Urheberrechtsgesellschaft, die die Groschenbeträge, die sich letztlich kräftig summieren, einsammelt, kanalisiert und verteilt. Ihre Existenz begünstigt der Gesetzgeber, der pauschale Urheberrechtsabgaben ermöglicht hat, um Urhebern eine geldwerte Kompensation für das ebenfalls vom Gesetzgeber ermöglichte pauschale Recht auf „Privatkopie“ zu erschliessen. Klingt kompliziert, aber ein einfacheres Modell kennt man z.B. auch in Deutschland nicht. Es funktioniert seit Anfang der achtziger Jahre. Über 15 Millionen Euro werden solchermassen im Schnitt jährlich an österreichische Urheber und ihre Rechtevertreter und Partner ausgeschüttet, fünfzig Prozent der Summe werden – nach Abzug überschaubarer Verwaltungskosten – dezidiert für soziale und kulturelle Zwecke (im Musikbereich etwa der SKE-Fonds) veranschlagt.

Weil natürlich jeder Dolm weiß, dass anno 2010 nicht gebrannte CDs der gefragteste und mächtigste Datenspeicher sind – Musik- und Videokassetten sind mittlerweile sowieso nur noch eine historische Fußnote –, möchte die AustroMechana nun auch Geld für Festplatten. Solche, die in PCS und Notebooks eingebaut sind, aber auch für solche, die extern angestöpselt werden. Und natürlich die datenhungrigen Winz-Dinger in Mobiltelefonen und MP3-Playern. So weit, so realitätsnah.

Dass Hersteller, Händler und Konsumenten dafür letztlich ihre Geldbörse ein wenig weiter öffnen müssen (je nach Art und Kapazität der Festplatten zwischen 12 und 36 Euro), ist gerecht und verkraftbar (zumal die Preise für Speicherplatz in den letzten Jahren exorbitant gefallen sind). Sofern man – und diesen Satz gilt es doppelt und dreifach zu unterstreichen, wenn ich mir so die Generalempörung in diversen Online-Foren zu Gemüt führe – das Prinzip einer pauschalen Urheberrechtsabgabe überhaupt verstehen und akzeptieren kann und will.

Die Wirtschaftskammer aber, deren Experten ja Geiz- und Neid-Instinkte per se fremd sein sollten (und die nebstbei auch die Audiovisions-Industrie vertritt), schreit Zeter und Mordio. Und läuft gerade zum Obersten Gerichtshof dieses Landes. Dito die Arbeiterkammer (die ebenso wie die Wirtschaftskammer von pauschalen Zwangsbeiträgen ihrer Pflichtmitglieder lebt). Bis zu 30 Millionen Euro, vermuten die Festplatten-Erzeuger und Computerhändler, würde sie der AustroMechana-Vorstoß kosten. Un!ver!kraft!bar!, eh klar (dabei schätz‘ ich mal, dass die Urheberrechtsabgabe, die ja sowieso ungeniert an die Konsumenten weitergereicht wird, ein paar Promille des Branchen-Gesamtumsatzes ausmacht). Die Künstler und Content-Lieferanten sollen halt schauen, wo sie bleiben. Moral war noch nie eine geschäftliche Kategorie.

Die strikte „Geiz ist geil!“-Grundhaltung der Hersteller und des Handels, gern begründet mit „Konkurrenz-Nachteilen“ und einem Kanon kapitalistisch-darwinistischer Prinzipien, blendet die Entwicklungen der letzten Jahre, Stichwort: zerbröselnde Geschäftsmodelle im Digitalzeitalter, weitgehend aus. Wo aber keine attraktiven Inhalte – Text, Ton, Bild, Bewegtbild et al – mehr produziert werden (können), wird man auch keine Terabyte zum Abspeichern mehr brauchen.

Nun kann man über die Rolle von Verwertungsgesellschaften im 21. Jahrhundert, ihre Verteilungsschlüssel und Spielregeln trefflich diskutieren. Aber noch hat niemand bessere Vorschläge und Modelle eingebracht, um die Existenz der Künstler und Kreativindustrien zu sichern (oder zumindest mal im Gesamtbild zu berücksichtigen). Kultur-Flatrates, Abgaben auf Datenmengen und Transferkapazitäten und Modelle, die auf freiwilligen Spenden und Micro-Payment-Erlösen basieren, sind in Schwebe, aber noch nirgendwo durchgesetzt. Oder gar erfolgreich durchgespielt worden. Bleibt bis auf weiteres die „Leercassettenvergütung“ – so verstaubt das Wort auch klingen mag.

95 Antworten to “Leere Medien, volle Kassen”


  1. Ein paar Cent oder Euro sollen es also sein welche auf CDs und DVDs eingehoben werden? So so. Die Praxis der Austro Mechana sieht anders aus:

    Ich bin begeisterter Hobbyfilmer und verwende nur Verwertungsgesellschaftsunverseuchte Musik (wenn überhaupt) auf meinen DVDs. Der Rest meiner Silberlinge wird mit (reinen Daten-) Backups und für Kopien freier Software (Open Source) verwendet, Kopien, die ich oftmals verschenke.

    Im letzten Jahr habe ich so über 90 Euro an ungerechtfertigten Gebühren an die Verwertungsgesellschaft bezahlt. Geld, das ich ob meiner Verwendung zurückbezahlt bekomme müsste. Nach drei Monaten und etlichen Nachhakaktionen per Telefon und E-Mail (wenn man nicht nachfragt verschwindet der Antrag einfach) hat sich die Austro Mechana dann bei mir gemeldet: Antrag abgewiesen, da privat genutzt. Vor dem Gesetz existiert eine solche Unterscheidung meines Wissens nach allerdings nicht – normalerweise müsste man den Verein aus Prinzip verklagen.

    Solange man als Verbraucher in Österreich so gegängelt wird importiere ich meine Rohlinge aus Drittstaaten, wo keine solche Märchenabgabe fällig wird. Ich sehe überhaupt nicht ein, mit meinen Rohlingseinkäufen der Musikindustrie oder auch anderen Musiktreibenden deren Rechte ich nicht mal tangiere Geld in den Allerwertesten zu schieben.
    (Independent-)Musiker unterstütze ich immer noch mit dem Kauf von CDs (welche ich nicht kopiere, warum denn, wenn ich sie kaufe) und dem Besuch von (Kleinkunst-)Konzerten, das muss wirklich reichen. Die Austro Mechana soll mir dabei bitte aus meinem Geldbeutel fern bleiben.
    Dies gilt auch in Zukunft für Festplatten: Ich habe etliche und habe stetig Zuwachs um meine privat gedrehten Filme im Rohformat zu archivieren. Warum sollte ich dafür – wo ich auch keine Verwertungsrechte Dritter berühre – jetzt auch noch ungerechtfertigte Abgaben bezahlen die ich wohl auch nicht – und das rechtswidrig – wieder erstattet bekomme?

    Noch ein Gedanke zur Festplattenabgabe: Das Liebkind der Content-Industrie sind derzeit ja digitale Downloads da dadurch bequem Kosten bei der Distribution gespart werden können. Soll man als Konsument doppelt zur Kasse gebeten werden, indem die Medien, auf denen man die legal gekauften Daten ablegt, auch noch mal mit Gebühren belegt? Im Steuerrecht ist eine Doppelbesteuerung meines Wissens ja auch nicht vorgesehen – warum soll die Musikindustrie hier Sonderrechte eingeräumt bekommen?

    • Walter Gröbchen Says:

      Lieber Klaus Doblmann,

      partiell verstehe ich Ihren Unmut. Aber nur partiell.

      Zunächst: Sie verwenden nur „verwertungsgesellschaftsunverseuchte“ Musik? Durchaus möglich. Aber wo bekommen Sie die her? Es ist nämlich zumeist so, daß sich Urheber sog. GEMA- oder AKM-freier Musik ihre Leistung per One-Time-Pay-Off bezahlen lassen… Kostenlos kommen Sie also in den seltensten Fällen davon, sofern Sie auf einen Obolus für die kreativen Leistungen anderer achten. Das tun aber viele nicht. Fast prinzipiell in Zeiten einer grassierenden Gratis-Mentalität, könnte man meinen.

      Zur Rechtslage und Praxis der AustroMechana kann ich wenig sagen. Wenn Sie aber zweifelsfrei belegen können, daß Sie keine Rechte Dritter verwerten, sollten Ausnahmeregelungen greifen. Nur – wie wollen Sie das belegen? Das Prinzip einer Pauschalabgabe besteht ja darin, daß sie auf alle umgeschlagen wird. Ich kann ja auch nicht hergehen und mich individuell gegen eine zweckgebundene KfZ-Steuer aussprechen mit dem Hinweis, ich würde mit meinem Auto vorrangig Privatstrassen benutzen, prinzipiell aber keine Autobahnen.

      Wenn Sie Independent-Musiker unterstützen, indem Sie CDs kaufen, freut mich das als Betreiber eines Independent-Labels. Danke! Aber auch hier „entgehen“ wir alle zusammen nicht der AustroMechana – ich muß nämlich als Labelbetreiber pro veröffentlichter CD rund einen Euro weiterreichen, der an die Urheber und bei den Aufnahmen beteiligten Musiker verteilt wird. Bei uns macht das tausende Euro pro Jahr aus, und ich empfinde es als transparent und gerecht. Umgekehrt profitieren wir als Label von genau dieser „Leercassettenvergütung“. Und, glauben Sie mir, vieles wäre unmöglich ohne diese halbwegs kalkulierbaren und wiederkehrenden Einnahmen. Der SKE-Fonds, der sich auch aus der Leercassettenvergütung speist, ermöglicht es zudem vielen Indie-Musikern, ihre Projekte zu realisieren und zu veröffentlichen… Eventuell kennen Sie ein paar der Namen und FördernehmerInnen hier ja: http://www.ske-fonds.at/rte/upload/bericht_2009.pdf

      Noch ein Gedanke zu Ihren Gedanken zu den Downloads: wenn Sie z.B. MP3s legal im iTunes Store erwerben oder bei Amazon, zahlen Sie meines Wissens nach keine Steuern in Österreich. Insofern ist eine Pauschalabgabe auf Speichermedien, um der lokalen Content-Industrie den Rücken zu stärken, durchaus ein gangbarer Weg. Daß man anno 2010 weniger CD- und DVD-Rohlinge mit diesem künstlerfreundlichen Aufschlag belegt als zeitgemässere Datenspeicher wie Festplatten, liegt auf der Hand.

      Kleinlichkeit hilft uns nicht weiter; die Situation von Urhebern im Digitalzeitalter ist fragil genug. Und letztlich sitzen wir alle im selben Boot.

    • Andreas Says:

      Jetzt würd mich aber doch mal interessieren wofür die Abgabe jetzt genau gedacht ist? Um illegales Kopieren zu entschädigen? Wohl eher nicht, sonst würde man ja pauschal alle des Rechtsbruches bezichtigen. Dann wegen der erlaubten Privatkopie? Wenn ja, versteh ich aber nicht wie es gestattet sein kann einen DRM Schutz anzulegen. Wenn für die Privatkopie abkassiert wird, dann muss mir auch ermöglicht werden diese anzufertigen.

      • Walter Gröbchen Says:

        DRM ist unwirksam. Und vollkommen aus der Mode. Auch bei bösen Musikindustrie-Hardlinern.

      • Kaspar Hauser Says:

        „Walter Gröbchen Sagt:

        5. Oktober 2010 um 10:14 pm

        DRM ist unwirksam. Und vollkommen aus der Mode. Auch bei bösen Musikindustrie-Hardlinern.“

        Komischerweise kann ich nicht direkt auf dieses Posting antworten, daher so:

        Mit Verlaub, aber das stimmt nicht. Die Austromechana rechnet bei einer DVD mit 4,7GB mit zwei Stunden Spielzeit. Wäre das Musik, wäre die Spielzeit wesentlich länger, daher muß es sich dabei um Videos handeln, d.h. die Austromechana rechnet damit, daß DVD-Rohlinge für Filme genutzt werden. Und da alle im Handel verfügbaren Filme mittlerweile einen Kopierschutz aufweisen, ich also nichts kopieren darf, wird hier für etwas abgezockt, was gar nicht erlaubt ist.
        So geht’s aber bitte nicht! Entweder die Abgabe entfällt, oder das Umgehen von Kopierschutzmechanismen muß erlaubt werden!
        (Ich gehe davon aus, daß nur die wenigsten die DVDs dazu nutzen, um aus dem Fernsehen aufgenommene Filme zu speichern – dazu ist die Qualität derselben einfach zu schlecht.)

      • Walter Gröbchen Says:

        Der Argumentation kann ich folgen. Aber die AustroMechana kann wohl schwerlich Hollywood zwingen, dies oder jenes zu tun (oder zu lassen). Ich weiß nur: die Musikindustrie hat Kopierschutz weitestgehend fallengelassen; Filme sind wieder ein eigenes Thema. Es geht bei Speichermedien letztlich auch nicht um die konkreten Inhalte, sondern um eine (sehr teilweise) Kompensation der Urheber und Verwerter für das pauschale Recht auf Privatkopie. Und natürlich ziehen wir alle unsere, hm, „privaten Kopien“ von Filmen, und sei es aus dem Netz. Wer brennt denn überhaupt noch Filme auf DVDs? Deswegen ja auch die Forderung nach der pauschalen Erweiterung der Abgabe auf Festplatten.

  2. Marinos Yannikos Says:

    Ich wollte janicht antworten, nachdem hier wieder das strapazierte und als Argument armselige „Geiz-ist-Geil“ bemüht wurde, aber der Autor könnte mal in seinem Rechtfertigungstaumel kurz darüber nachdenken, warum der Handel damit ein Problem hat: weil der Konsument das Zeug dann eben woanders kauft (bei Amazon, oder sonstwo in Deutschland). 12 bis 36 Euro sind läppische 30% des Kaufpreises, Tendenz stark steigend (durch sinkende Preise).

    Zu dieser lächerlichen Art, wie solche Abgaben zustande kommen (diese Vereine kündigen einfach an, abkassieren zu wollen und begründet das mit völlig aus der Luft gegriffenen Annahmen – als ob irgendwer eine 2TB-Festplatte mit Musik vollkriegen würde, aber dazu schreibt man dann ja auch „geschütztes Material“, für das diese Raubrittergesellschaften zwar nicht zuständig sind, aber dann klingt es halt plausibler…), braucht man ja nicht mehr viel zu schreiben, aber wer sich mit solchem Unfug anfreunden kann, sollte zumindest mal über einfache wirtschaftliche Fragen nachdenken.

    • Walter Gröbchen Says:

      Lieber Marinos Yannikos,

      natürlich ist „Geiz ist geil“ kein Argument. Aber die Realität. Und sie trifft im Digitalzeitalter zuvorderst jene, die immaterielle Güter – z.B. Musik – herstellen. Festplatten dagegen können nicht beliebig vervielfältigt werden, sie müssen immer noch Stück für Stück gekauft werden. Die Speicherkapazitäten sind dabei in den letzten Jahren enorm gestigen, die Preise enorm gefallen. So what?

      Ja, das Amazon-Problem. Haben übrigens nebstbei auch Labels, DVD-Händler & Co. (Amazon kauft nur in Deutschland an, nicht in Österreich, und erpresst, wie jeder grosse Händler, förmlich die Hersteller). Abgesehen davon: auch in Deutschland existiert eine der „Leercassettenvergütung“ vergleichbare Urhebewrrechtasabgabe auf Speichermedien. So what?

      Wie solche Abgaben zustandekommen? Jedenfalls nicht dadurch, daß „solche Vereine einfach ankündigen, abkassieren zu wollen“… Das wäre ja gelacht. Solchen Einrichtungen stehen jahrelange Diskussionsprozesse (die für die „Leercassettenabgabe“ schon in den siebziger Jahren geführt wurden, deswegen auch der Name) bevor, und sie unterliegen staatlicher Kontrolle. Auch aktuell wird ja heftig diskutiert, und noch steht eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs aus. So what?

      Sie sehen schon: ganz so einfach lass‘ ich mir keinen tumben „Rechtfertigungstaumel“ unterschieben. Wirtschaftliches Denken ist mir keineswegs fremd – ich bin nämlich (mit meinem Label und als freier Journalist) Unternehmer. Und ich bleibe dabei: letztlich sitzen alle: Produzenten, Händler, Konsumenten im selben Boot. There ain’t no such thing as a free lunch – https://groebchen.wordpress.com/2010/01/22/gratis-in-die-zukunft/


  3. Besten Dank für Ihre Antwort, auf welche ich noch ein paar Anmerkungen machen möchte:

    Die Musik, welche ich verwende, ist entweder in Deutchland für den Filmbereich als GEMA-frei gekauft oder sie steht unter (bei verwertungsgesellschaften sehr „beliebten“) Creative Commons-Lizenzen. In letzterem Fall spende ich den Künstlern gerne einen Betrag bei Verwendung, welcher die Einnahmen aus der Leercassettenvergütung der verwendeten Rohlinge um mehrere 1000% übersteigen würde.

    Wenn ich eine CD kaufe oder ein Konzert besuche, dann habe ich gar nichts gegen Pauschalabgaben, die geleistet werden – in diesen Fällen soll es so sein. Nun ja, ich habe fast nichts dagegen:

    Das ganze System ist in meinen Augen nämlich kaputt. Kaputt, indem es denjenigen im Business, die Ohnehin Milliardenumsätze machen, noch zusätzlich Geld hinterherwirft. Ich habe nämlich ein Problem damit, wenn mit diesen Pauschalabgaben die großen noch mächtiger gemacht werden – das System sollte eine Verschiebung zu Gunsten der Förderung der „Kleinen“, der Independents haben, welche die Unterstützung oft nötig haben. Zumindest nötiger als Warner, Universal und Co.
    Wenn es hier ein entsprechendes System gäbe, dann würde ich gerne auch zur Erhaltung und zum Ausbau der Vielfalt im Musiksektor die Leercassettenvergütung bezahlen.
    Das gleiche gilt für die MP3-Downloads – hier gehört das System umgestellt, dass die entsprechenden Gebühren eben auch im Land, in welchem der Song konsumiert wird, fällig werden. Dies funktioniert ja in anderen Bereichen auch und damit wäre eine Doppelbesteuerung von „legal genutzten“ Datenträgern vom Tisch.

    Noch zur AUME-Rückzahlung: Man muss hier nur auf einem Formular erklären, dass man die Rohlinge nicht (vereinfach gesagt) zum Kopiere von Musik und Filmen verwendet hat, für die durch das Kopieren eventuell Rechte nicht abgegolten wurden. Eine tiefere Prüfung gibt es nicht – man braucht zusätzlich nur Anschrift, Bankverbindung und die Rechnung der Einkäufe in Kopie.
    Mir ist aber schon von einigen anderen Betroffenen gesagt worden, dass die rechtswidrige Abwimmelung dieser Anträge durch die AUME und die Verschleppung der Antragsbearbeitung durchaus System hat. Sogar beruflichen OpenSource-Programmierern, welche mit der AUME gar nichts am Hut haben und die Rohlinge beruflich nutzen wurde eine Rückzahlung verwehrt.
    Meine Meinung: Wenn es bei einem System wie der Leercassettenvergütung das verbriefte Recht auf Rückzahlung gibt (Im Gegensatz zu dem von Ihnen genannten Versicherungsbeispiel) und diese aus fadenscheinigen Gründen verweigert wird, dann liegt etwas gewaltig im Argen.

    Ja, ich stimme Ihnen zu: Wir sitzen beide im selben Boot, wir sind beide an einer Erhaltung des Independent-Marktes und entsprechender Abgeltung interessiert. Der derzeitige praktizierte Weg der Abgeltungen hat aber gewaltig viel Spielraum für Verbesserungen für beide Seiten.

    • Walter Gröbchen Says:

      Danke für die Antwort! Was den Kauf oder die Verwendung von Musik betrifft: wunderbar. Creative Commons-Lizenzen sind eine Möglichkeit, auch die AustroMechana verschliesst sich übrigens diesem Ansatz meines Wissens nach nicht. Trotzdem wird es einen Grund haben, daß nicht viele Künstler ihre Musik so weitgehend frei geben. Ganz im Gegenteil: ca. 90% der mir bekannten Musiker z.B. sind Mitglied von Urheberrechtsgesellschaften wie AKM, AustroMechana, GEMA etc. usw. Daß bei diesen Gesellschaften z.T. Anpassungsprozesse an den technischen und gesellschaftlichen Status Quo nachhinken, liegt auf der Hand. Auch ich bin (zumindest in Teilbereichen) da sehr unzufrieden und kritisch. Aber der Transformationsprozeß muß einer sein, der die Kreativindustrie nicht verhungern lässt. Don’t you think so?

      Warner & Co. haben nicht mehr die Bedeutung von früher. Ich weiß, wovon ich spreche: ich habe für alle großen Major Labels gearbeitet. Und betreibe mit gutem Grund seit Jahren ein kleines Indie-Label (www.monkeymusic.at). Aber es stimmt schon: über die historischen und aktuellen Verteilungsmechanismen lässt sich trefflich streiten. Die „Musikindustrie“ – in Österreich sowieso ein Euphemismus – ist kein homogener Haufen, die Bruchlinien verlaufen quer sogar durch die IFPI, den Interessensverband der Tonträgerhersteller (auch das ein von der Zeit überholtes Wort ;-)

      Was die Ärgerlichkeiten der AuMe-Rückzahlung betrifft: wenn es so kompliziert und „abwimmlungsorientiert“ ist, gebe ich Ihnen recht. Darüber würde ich mich auch ärgern, wäre ich betroffen. Dann gilt es den Druck zu erhöhen… Ihren Schlußsatz würde ich, nebstbei, vollinhaltlich unterschreiben. Es wird daran gearbeitet.

  4. Joseph Says:

    Nein, nein, und nochmals nein. So sehr ich auch verstehe dass sowohl Kuenstler als auch in dieser unserer Zeit Produzenten jede Einnahme sehr gut brauchen koennen (Nebenbei bemerkt: Mir geht es auch nicht viel anders, ich koennte solche Einnahmen auch gut brauchen unabhengig davon ob ich dafuer etwas geleistet habe) kann ich nicht umhin, abzulehnen, fuer bereits rechtmaessig gekaufte Musik und Medien immer wieder zur Kasse gebeten zu werden. Ich kauf mir also mal die CD, kopiere mir sie (unter Wahrung meiner Rechte) auf den PC (Zahle extra fuer den Festplattenplatz), kopiere sie mir dann auf meine iPod (zahle schon wieder), mache ein HD Backup, und zahle schon wieder, und im naechten Jahr, wenn ich mir den neuen PC zulege, zahle ich ein weiters Mal, ebenso dann wenn ich mir vielleicht doch das iPhone goenne.
    Und das alles fuer Leistungen (Musik auf der CD) fuer die ich die Urheber und Produzenten mit dem Kauf beriets entschaedigt habe.
    Aber, so hoere ich eben, viele andere Konsumenten sind nicht so fair, die rippen sich die Musik in Tauschboersen runter … Ja, gibt es. Und falls das jetzt durch die Zahlung der Festplattenabgabe (immerhin bis zu 30% des Verkaufspreises, wenn ich die Zahlen in der Diskussion verfolge) damit abgegolten waere, ja, dann koennte man ja damit leben. Aber nein, die Industrie verfolgt Tauschboersennutzer weiterhin, und danke geschicktem Lobbying und so weiter kommen ja nicht nur Schuldige zum Handkuss.
    Also: Ich kauf mir eine CD (oder einen iTunesDownload) und dann aber bitte Schluss. Oder neht das Geld fuer die HD und LeerDVD, aber lasst dann das 21. Jahrhundert auch im Bereich der Urheberrechte gelten.
    So jedenfalls nicht.

    • Walter Gröbchen Says:

      Bei einer Terabyte-Platte macht die URA so um die 20 Euro aus. D.h., wenn Sie eine durchschnittliche CD in durchschnittlicher MP3-Qualität darauf kopieren (ca. 70 MB), kostet das, wenn ich’s richtig berechne, so um die 15 Cent. Ein verschmerzbarer Betrag. Ja, prinzipiell ärgerlich, da Sie ja für die legal erworbene Musik so mehrfach bezahlen. Aber das ist das Prinzip einer Pauschalabgabe: sie macht keinen Unterschied, ob Content legal erworben, von/für Freunde(n) kopiert oder bewußt illegal besorgt wurde. Die Abgabe versucht einfach und pragmatisch Urhebern eine Einkommensquelle zu erschliessen, ist also eine Art Kultur-Steuer auf technische Möglichkeiten. Ich bin auch kein Freund von Steuern, aber unser gesamtes Gemeinwesen basiert darauf. Die „Leercassettenabgabe“, die seit 1980 existiert und nie zu großen Aufschreien seitens der Konsumenten geführt hat, an die Realitäten des Digitalzeitaters anzupassen, war/ist nur logisch und gerecht. Zumal das Digitalzeitalter, das ja die Begriffe „Original“ und „Kopie“ nicht mehr kennt (und damit jeden User zum potentiellen Vervielfältiger, Distributor und Nutzniesser eines Originalwerks macht), z.Z. in punkto Entlohung von Künstlern, Produzenten und Kreativindustrie mehr Fragen offen lässt als Antworten parat hält. Das ist der Status Quo. Daß Urheberrechtsgesellschaften damit offensiv umgehen, kann man ihnen nicht vorwerfen – es ist ihre Aufgabe. Ob sich der Gesetzgeber ihrer Sicht der Dinge anschliesst, ist noch offen.

      • Joseph Says:

        Die 15 Cent sind eher 1,5. Aber die Rechnung stimmt dann und nur dann, wenn ich mir die Terrabyte Platte voll mit MP3 fuelle, also etwa 10000 CDs draufkopiere. Realistisch? Ich besitze etwa 300 CDs in meiner Sammlung, wenn ich den dann berechneten Wert (50 cent) dann noch mit 3 Multipliziere (Doppel- respektive Dreifachbesteuerung wegen Backupplatte und Mobilplayer) komme ich jetzt so in die Gegend von 10% des CD Preises. Fuer was? Weil ich meine Konsumentenrechte in Anspruch nehmen und legal Musik kopieren _koennte_?

        Kennen Sie den (alt aber unglaublich aktuell): Kommt die Steuerfahndung in ein Schweizer Bergdorf, zwecks Fahndung nach Schwarzdestillieranlagen. Und tatsaechlich werden sie fuendig beim Bergbauern: Im hinteresten Winkel des Gehoefts finden sie, verborgen hinter Zentimeterdicken Spinnweben, einen zerbrochenen Destillationskolben. „Das macht 20 Fraenkli Strafe!“ Alles Argumentieren hilft nichts, Gesetz ist Gesetz … Also zueckt der bauer seine Brieftasche und zahlt 40 Franken. „Warum 40 Franken? fragt der Beamte? „20 fuer das Schwarzbrennen, und 20 fuer den Sexualdelikt.“ „Was? Sie gestehen einen Sexualdelikt?“ „Ich gestehe gar nichts, aber ich habe die Anlage dazu!“

        Ich bleibe dabei: Ihre Motivation diese Regelung schoenzureden („Umgekehrt profitieren wir als Label von genau dieser „Leercassettenvergütung“. Und, glauben Sie mir, vieles wäre unmöglich ohne diese halbwegs kalkulierbaren und wiederkehrenden Einnahmen.“ ist verstaendlich, ich haette auch gerne ein paar solch sprudelnden (oder wenigstens troepfelnden) Einnahmequellen, aber in diesem Fall bin ich bereit mit dem Teufel (sprich WK) einen Pakt einzugehen: Nieder mit dieser Verdachtssteuer!

      • Walter Gröbchen Says:

        Es ist keine Verdachtssteuer. Es ist einfach eine pauschale Abgabe auf Speicherkapazität, so wie es pauschale Abgaben auf Kopierer, Drucker, Satellitenschüsseln und was weiß ich noch alles gibt. Wir können als Label natürlich aufhören, CDs herzustellen und im guten Glauben hoffen, von Download-Einnahmen leben zu können, aber die bewegen sich einfach in zu niedrigen Höhen. Auch die AuMe-Einnahmen und SKE-Förderungen ermöglichen nur ein äusserst karges Dasein. Ok, ev. haben wir nach strikt darwinistisch-wirtschaftlichen Prinzipien einfach keine Existenzberechtigung (andererseits beklagen hier viele Poster den Mainstream-Müll der Majors). Darf ich Sie fragen, welcher Profession Sie nachgehen? Wären Sie etwa beim Film, ORF, bei Printmedien, in der Landwirtschaft, Großindustrie etc. beschäftigt, könnte ich Ihnen ein Lied singen von strukturellen Abgaben und Ihnen direkt und indirekt zugute kommenden Förderungen, gegen die die „Leercassettenabgabe“ ein Lercherlschas ist.

      • Tom Says:

        Wenn ich ein Auto in einer 80er-Beschränkung lenke, dann muss ich auch nicht vorab eine Strafe zahlen, da ich mit meinem Auto theoretisch schneller fahren könnte. Auch wenn ich ein kleinen Cent-Betrag vorab als Strafe zahlen müsste, würd mich das trotzdem anpissen, da ich mich ja JETZT gerade in der 80er-Beschränkung an die Geschwindigkeit halte!!

  5. Joseph Says:

    Die Tante Jolesch feiert ein Comeback … Jaja, ich weiss, woanders ist es noch schlimmer ….

    Ich arbeite in der Softwarebranche, Entwicklung und Vertrieb eines sehr speziellen Abrechnungsprogramms. Da frag ich mich natuerlich: Wieso die Musik (und Video) Industrie, wieso nicht ich? Schliesslich werden Festplatten wohl auch zum (legalen wie illegalen) Speichern von Programmdateien verwendet ….

    Bei der immer wieder zu (schiefen) Analogien herangezogenen „Leerkassettenabgabe“ war das zwar nicht prinzipiell, aber soch quantitativ anders: Auf eine MC kann man Musik aufnehmen, und eventuell noch Sprache. Auf die HD kommen aber: Betriebssysteme (Gekaufte, geklaute oder Freie), Anwendungssoftware, (meist eigene) Fotos, Videos, Musik, eBooks, Abrechnungsdateien, Lizenzkeys, die eigene Korrespondenz, gescannte Belege, eigene oder im Kollaborationsverfahren hergestellte Quelltexte und deren Kompilate, und noch viel mehr.

    Und ueberhaupt, wieso nicht gleich eine Groebchen-Steuer auf Webblogpostings? Sagen wir mal 1 Eurocent fuer 100 Postings, also nix was dem Einzelnen wirklich weh tut, aber jeder muss das zahlen. Schliesslich besteht ja immer die Moeglichkeit (oder besser gesagt die hohe Wahrscheinlichkeit) dass in einem Blogposting das geistige Eigentum von anderen zitiert wird. Und dafuer sollten die Originalautoren doch entschaedigt werden, und brauchen koennten Sie das Geld ja sicher auch?

    • Walter Gröbchen Says:

      Pardon, aber dieses „Warum die, warum nicht auch ich?“-Gegreine ist mindestens so Tante Jolesch wie meine Argumentation. Eventuell, weil Ihre Wirtschaftskammer-Lobby zu schwach ist? (glaube ich nicht, im Gegenteil). Eventuell, weil die Software-Industrie, bei allem Respekt, auch diese und jene Förderung kassiert? (Fast alle Innovationsförderungen der letzten Jahre sind IT-lastig). Warum Steuern auf Strassen, Rundfunk, Grundbesitz, Benzinverbrauch, Werbung, (fast) alles? Warum muß ich für den Strassenbau zahlen, wenn ich mit Benzin nur ein Feuerchen machen will? Da müssen Sie schon Väterchen Staat fragen. Der sich übrigens auch die „Leercassettenabgabe“ einfallen hat lassen vor dreißig Jahren, oder ihr zumindest zugestimmt hat (ich war nicht dabei). Es ist Kulturförderung mit sozialer Schlagseite, ja. Wofür sind Sie nun? Diese Abgabe, nur weil man auf Cassetten „nur“ Musik und Sprache aufnehmen konnte (die Vergangenheitsform ist konsumtechnisch angebracht), ersatzlos streichen? Oder die Grundidee, mit Jahren Verzögerung, an den technischen und gesellschaftlichen Status Quo anzupassen? Okay, die Antwort kenne ich schon. Aber ich halte sie für falsch. So „schmerzhaft“ das auch für einzelne sein mag. Und, ja, ich kann es mir leisten, hier kosten-, aber nicht mühelos draufloszuschreiben, weil es Umwegeinkünfte gibt. Zitate sind übrigens da wie dort nicht mit Abgaben oder Zahlungspflicht belegt ;-)

    • manfred Says:

      wollte unlängst eine alte casette mit der beschriftung „DAF mussolini“ einlegen.

      leider war bloss ein programm Pfeifen von einem spectravideo PC von 1986 drauf…

      die URA würde also IHNEN, herr josef gehören und nicht dem über alle maszen geschätzten herrn gröbchen ;-)

  6. Joseph Says:

    Meine Jolesch war eine Weiterfuehrung der von Ihnen in diesen Kontext eingebrachte …
    IT Foerderungen gibt es, ja. Und Musikfoerderungen (abseits vom zitierten SKE) gibt es gar keine?
    Ja zur ersatzlosen Streichung der Leerkassettenabage.
    Und die Zitate sind derzeit gratis, so wie Speicherung von geschuetztem geistigem Eigentum auf Festplatte. Aber wie lange?
    Nebenbei hab ich mir jetzt mal meine Festplatten angesehen: Habe 7 TB auf 5 Volumes. Verwendung (grob abgeschaetzt):
    Knapp 1TB OS und Programme, 2 TB (Freie und eigene) Quelltexte, Kompilate und Hepldateien, 2 TB Eigene Fotos (incl. Lightroom Metadaten und insgesamt 2 Backups. Ein paar 100 GB eigene Videos. Sowie etwa 4 (etwa 200 Alben) GB Musik. Bei angenommenem Preis von 20Euro pro TB wuerde mich also das Speichern von Musik 140 Euro, oder knapp ein Euro pro Album (welche ich wie erwaehnt gekauft habe, oder als Bezahldownload erworben, nicht wissend, dass mit der iTunesgebuehr der unzweifelhaft dafuer notwendige Speicherplatz lizenzrechtlich nicht abgegolten ist). Uebrigens, zwei Alben von Monkey Musik sind da auch dabei.

    • Walter Gröbchen Says:

      Freut mich, ehrlich (die zwei monkey.-Alben). Unter uns: Sie sind ja IT-Unternehmer oder zumindest -Freiberufler. Da sollten ja die Ausnahmegenehmigungen der AustroMechana und URA-Rückforderungsmöglichkeiten greifen (und wenn nicht, gilt es sie zu diskutieren). Und ich hoffe doch, daß Ihnen auch Ihre Auftraggeber die eine oder andere Festplatte bezahlen… Und, natürlich, habe ich Verständnis für Ihre Sicht der Dinge. Life is hard and then you die (und ich meine das nicht zynisch).


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  8. Reblausi Says:

    Mafia !!! Gfraster !! Gsindel !!
    es fällt mir noch mehr ein ! Ihr solltet es einmal mit Arbeiten versuchen

  9. Fa. WINTER-EDV Says:

    Dann werden halt die Firmen ihre Festplatten dort beziehen, wo sie die Abgabe nicht bezahlen müssen, die „Trotteln“ sind die heimische Branche und wir feuern dann halt die „überflüssigen“ Mitarbeiter in die AMS-Betreuung.

    Gebühr weiterverrechen – Auftrag nicht bekommen, weil Firma aus Ungarn oder Polen billiger, —- tschüss Mitarbeiter !

    Guten Morgen Politiker !

    • Walter Gröbchen Says:

      Und Sie glauben ernsthaft, daß der Durchschnittskonsument per Mailorder im Ausland – ev. gar Polen oder Ungarn – kauft? Glaub‘ ich ja nicht.

      • Reblausi Says:

        Glauben können Sie scheinheiliger Kerl in der Kirche – wir leben in der Realen Welt – die Künslter sollen sich der Realität stellen, wenn das Produkt nicht verkäuflich ist müssen sie was handfestes Arbeiten und nicht die Bürger des landes Zwangsverflichten! Ich „glaube“ das diesesen System ohne meinen zahlungen auskommen muss – Ich suche mir Alternativen auch in der Politik

      • Walter Gröbchen Says:

        Lieber Reblausi: Sie leben nicht in der „Realität“, sondern in der Vergangenheit (hoffentlich nicht auch politisch). In der digitalen Gegenwart gibt es kein Produkt mehr, das „handfest“ verkäuflich wäre. So schaut’s aus.

      • Reblausi Says:

        Gute Künstler schaffen es Konzerthallen zu füllen! ach das ist ja nicht real ! Die alte Politik wuste zumindest wie mit Versagern umzugehen war!

      • Walter Gröbchen Says:

        „Gute“ Künstler leben auch gut von gut gefüllten Konzerthallen (die übrigens via AKM auch einer Pauschalabgabe unterliegen, die auch auf weniger „gute“ Künstler aufgeteilt wird). Wer nun als „Versager“ zu definieren ist (jeder, der weniger gut Hallen füllt als Hansi Hinterseer?) und wer nicht, und was damit die Politik (gar die „alte Politik“) zu tun haben darf/kann/soll/muß, darüber möchte ich nicht nachdenken. Sonst kämen mir Assoziationen in den Sinn, die Sie – hoffentlich- ev. gar nicht hatten.


      • Herr Gröbchen, ich muss Fa. Winter bestätigen: Wenn auf Geizhals ein Händler Platz 1 hat und halbwegs gute bewertungen, ist dem EndKunden das wurscht wo die Firma sitzt !
        zur sicherheit mit paypal zahlen und alles ist paletti. kleine lokale quetschen ohne top spezialisierung haben da keine chance.

  10. philipp krenn Says:

    ich mag die aussage „Warum Steuern auf Strassen, Rundfunk, Grundbesitz, Benzinverbrauch, Werbung, (fast) alles?“
    den kleinen, feinen unterschied zwischen steuer (vater staat macht damit etwas mehr oder weniger sinnvolles für die allgemeinheit) und leerkassettenvergütung (eine branche holt sich direkt einen zusatzverdienst) denken wir lieber nicht weiter.
    aber leute wie ich, die ein raid 1 und zusätzliche backups betreiben, gehören ohnedies bestraft. mit handy, mp3-player, desktop, notebook, backups,… wird die gebühr wohl ohnedies nur rund 10 mal fällig. für ein und denselben content…

    PS: ich kenne den scherz von weiter oben etwas anders: ich werde jetzt kindergeld beantragen. habe zwar keine, aber die hardware wäre vorhanden…

    • Walter Gröbchen Says:

      Vater Staat ist hier aber der Übervater: er hat die „Leercassettenabgabe“ (mit) intendiert, genehmigt und kontrolliert auch die – z.T. genossenschaftlich organisierten – Verwertungsgesellschaften. D.h., der Staat hebt nicht selbst eine Kultursteuer ein, sondern gestattet es Urhebern, für das pauschal an die Gesellschaft abgetretene Recht auf „Privatkopie“ pauschal eine Vergütung einzuheben. That’s it. Es ist also kein „Zusatzverdienst“, sondern eine Ersatzleistung für ein partiell aufgehobenes Recht des Urhebers und seiner Partner (Verlage, Labels, Produzenten u.a.). Die Gebühr fällt übrigens nicht für den Content an (und damit auch nicht „10 mal für denselben Content“), sondern für das Speichermedium. P.S.: Der Schmäh ist alt, eh lustig, aber leider nicht trefflich.

      • philipp krenn Says:

        ja, der unterschied manifestiert sich dann in der exekution. vom finanzamt bekomme ich nach einem steuerausgleich mein geld wieder, von der verwertungsgesellschaft schwierig bis gar nicht. aber ich weiß, das sind nur subjektive probleme bzw. kollateralschäden.

        vielleicht bin ich einfach schon eine andere generation, aber mich interessiert nur der content, die ausprägung ist mir dabei piep egal. sie leisten ja auch nur einmal die arbeit, die bereits bezahlt ist.
        wenn ich nicht dafür zahle, wie oft ich mir etwas anhöre (da sind wir dann sowieso bei den feuchten zukunftsträumen der content industrie), warum muss ich für das mehrfache speichern mehrfach zahlen? es ist ein und derselbe content, in welcher form auch immer ich ihn konsumiere oder speichere. ich erwerbe die nutzungsrechte für mich als person und nicht 1x für meinen desktop, 1x für mein handy, etc. aber hier gehen offensichtlich die meinungen auseinander.

      • Walter Gröbchen Says:

        Ich zahle die KfZ-Steuer pro Fahrzeug. Habe ich zwei, zahle ich doppelt, obwohl ich immer nur zu einem Zeitpunkt mit einem Fahrzeug fahren kann…. Beim Ertragsmodell früherer Schallplattenfirmen (sic!) interessierte den Käufer zwar vorrangig der Inhalt (und ev. auch die Verpackung), aber der Profit klebte am Trägermedium. Die Digitalära kennt kein eigentliches, singuläres Trägermedium mehr. Und die Industrie damit kein Produkt im engeren Sinn. Und, ja, theoretisch könnte man auch (Minimalst-)Beträge für Einzelnutzung (z.B. pro Stream) einführen. Mal sehen, was die Zukunft so bringt. Ich bin da ja auch hin- und hergerissen, häng‘ aber als Content-Produzent ev. mehr davon ab als Schuherzeuger oder Bäckermeister… https://groebchen.wordpress.com/2010/09/25/apfel-und-klostersuppe/

  11. M K K Says:

    Sehr geehrter Herr Gröbchen, ich erlaube mir Ihnen zu schreiben und eine wirklich andere Meinung zu haben. Es gibt ein Gegenstück bezgl. AustroMechana für gedrucktes Wort, das wäre die ARGE WORT. Wir haben als Verlag zahlreiche Bücher (manche bis zu 5 mal neu aufgelegt) herausgegeben. Ich habe nach mehrmonatigen versuchen Ende der 90iger Jahre aufgegeben bei diesem Verein (ARGE WORT) Geld zu bekommen. Unsere Kunden kopieren, die ARGE WORT kassiert und das Geld dafür wird nie ausgeschüttet. Unsere Bücher werden in 50 Ländern weltweit verschickt.

    Mein Eindruck bei ARGE WORT, AUSTRO MECHANICA, GIS etc. ist, dass diese Vereine sich hauptsächlich selbst verwalten und denen die am lautesten schreien Brötchen zuwerfen.
    Ein lieber Freund von mir, Musiker, welcher 10 Jahre bei den Moody Blues gespielt hat, welcher über 150 Titel auf Itunes hat bekommt kaum Tantiemen von den weltweiten Verwertungsgesellschaften. WARUM – weil gerade er nicht Weltmeister im laut schreien ist und keine anwälte bezahlen kann.

    Wenn Sie eine Kultursteuer in Österreich wollen, gerne kein Problem – bezahlen wir Sie bitte ans Finanzamt. Aber alle diese unkontrollierten Unrechtsvereine mit ihren Pfichtmitgliedschaften können mir persönlich gestohlen bleiben.

    Aus diesem Grunde will ich nichts von ihnen haben und liefer auch nicht ab. War nie Mitglied und werde es auch nicht werden.

    mit freundlichen Grüßen

    • Reblausi Says:

      recht geb!

    • Walter Gröbchen Says:

      Liebe(r) MKK, ich bin nicht der Anwalt der AustroMechana, AKM, LiteraMechana (das wäre wohl das Ö-Pendant zur ARGE Wort) usw. Auch ich habe einige grundsätzliche Fragen, Vorbehalte und Anmerkungen zum System der Verwertungsgesellschaften (und, abgesehen davon, halte ich deren Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit weitgehend für zu passiv, verschreckt, mitleidserregend). Aber niemand hat mich gezwungen, hier Mitglied zu werden – ganz im Gegensatz zu diversen Kammern, die sich kurioserweise über Pauschalabgaben beschweren, aber selbst davon leben. Und, nein, die Verwertungsgesellschaften sind nicht „unkontrolliert“, im Gegenteil. Sie stehen unter staatlicher Aufsicht. Ob das gut funktioniert oder eher schlecht (wie z.B. bei der staatlichen Finanzmarktausicht), darüber lässt sich trefflich streiten.

      Zu Ihrem Moody Blues-Freund eine Nachfrage: war er Komponist & Autor, also Urheber, oder nur Bandmitglied? Macht schon einen Unterschied aus. Auch pekuniär ;-)

      • Karl Says:

        MKK, da kann ich nur zustimmen. Vor einiger Zeit hat das das Finanzamt versucht diese Geleintreibervereine zu kontrollieren. Ende des Liedes war, dass die Gelder national und international so verschoben werden, dass sie mit vertretbarem Aufwand nicht mehr nachvollziehbar „versickern“. Aus diesem Grunde hat das Finanzamt die Prüfung wieder eingestellt.

        Es ist halt leider die Zeit der Selbstbediener. Immer mehr wollen sich ein arbeitsfreies Einkommen verschaffen, überall sitzen die echten Sozialschmarotzer in den höchsten Rängen und stauben Millionenbeträge ab die sie sich gegenseitig zuschanzen. Finanziert muss das alles von den kleinen Steuerzahlern werden.

  12. philipp krenn Says:

    beim kfz ist es aber genau der unterschied zwischen etwas haptischem (das einen konkreten wert hat) und etwas digitalem (was per se keinen konkreten wert hat). sobald sie kostenlos 10 kopien von ihrem auto machen können, so wie ich von meinen dateien, geben sie mir bitte bescheid.
    dass es damit zu einem massiven bruch mit der bisherigen content industrie kommt, will in dieser aber niemand wahr haben. ich verweise dazu einfach einmal auf http://www.neunetz.com/2010/08/25/filesharing-flattr-und-bezahlschranken-die-aufloesung-historischer-unfaelle/
    noch nicht ganz angekommen, aber meiner meinung nach die zukunft. im gegensatz zu zwangsgebühren…

    • Walter Gröbchen Says:

      Interessanter Punkt. Analoges, haptisch Begreifbares hat also einen „konkreten Wert“, Digitales „per se keinen konkreten Wert“? Mannomann. Ja, das ist das Problem. Genau das. Material-, nicht Nutzwert. So denken wahrscheinlich viele. Aber dann wären ja auch Flattr & Co. nur imaginäre Remunerations-Systeme für wertlose Gehirngespinste (und nicht gerade die Zukunft), oder?

      • philipp krenn Says:

        „Ja, das ist das Problem. Genau das. Material-, nicht Nutzwert.“
        ja genau, aber sie versuchen sich hier einen nicht existierenden materialwert abgelten zu lassen.
        ich zahle nicht für die digitale datei, die bits und bytes sind an sich wirklich nichts wert. ich zahle dem ersteller des contents, dass er weiter macht, was mir gefällt. damit ich weiter gute musik hören kann, gut recherchierte news lesen kann,… und das mache ich dann direkt und unkompliziert per flattr.
        musikindustrie, verwertungsgesellschaften,… sind dabei nur ein historischer unfall, der heute nicht mehr nötig ist (siehe link).

      • Walter Gröbchen Says:

        Sie bezahlen also Musiker und Journalisten direkt und unkompliziert per Flattr (http://de.wikipedia.org/wiki/Flattr)? Eh kein uninteressanter Ansatz, aber den professionellen Urheber, der davon schon leben kann, zeigen Sie mir mal. Und kann man dann in Zukunft auch Wurstsemmeln per Flattr bezahlen? Auch Fleischhauer brauchen Aufmerksamkeit und Kundenzuspruch ;-)

  13. Gravis Burn Says:

    Vergesst es mit diesem Gröbchen zu diskutieren zu versuchen. Leute die auf Ihrer Website den Link zu email mit ‚gib den affen zucker‘ bezeichnen …
    Label und Firmenname sagen ja schon alles aus.

  14. M K K Says:

    Danke für Ihre nächtliche Antwort.

    Naja aber willkürliche Festplattenabgaben müssen auch Nichtmitglieder in Österreich zahlen.
    zu Moody Blues: Die treten auch heute noch auf in den USA um $1.000.000 pro Show. Nur eben ohne meine Freund.
    Ich möchte zu meinem Freund keine weitere Details bekannt geben – bitte um Verständnis. Es steht mir nicht zu öffentlich über ihn zu sprechen.

    Verzeihen Sie mein Verwechslung – diesselben Vereine nur andere Namen in Deutschland und Österreich. Es ist schon so lange her, das ich mich über diese Pseudoämter geärgert habe.

    Es ist unglaublich mühevoll all diese Vereine zu bedienen als Verleger – ich habe mich auf die Kunden konzentriert und beschwere mich nicht.

    Also – Steuern bitte übers Finanzamt einheben. Vereine sollen von Spenden leben, oder verstaatlicht sein. Staatliche Aufsicht ist mir da zuwenig.

    Es ist halt so typisch österreichisch mit den staatlichen Förderpartiern …

  15. norbert schulz Says:

    sehr geehrter herr gröbchen,

    es ehrt sie, ihre meinung hier offen zu vertreten und dafür einzustehen. trotzdem möchte ich ihnen und der austro-mechana widersprechen.

    begründung:
    1) sowohl im jahre 2005 als auch im jahre 2009 wurde eine generelle abgabe auf pc´s und notebooks höchstrichterlich abgelehnt, da man damals den user als vermuteten raubkopierer nicht vorverurteilen wollte. nun wird im namen der „leercassettenvergütung“ das pferd von einer anderen seite aufgezogen. geschicktlich gesehen wurde eine leercassettenvergpütung dereinst eingeführt, da leute ihre musik aus dem radio aufgenommen haben (praktisch raubkopiert). schallplatten waren damals für die betuchteren leute. damals sprach keiner über aufnahmen von eigenen platten auf cassetten. denn: wenn ich eine platte (heute cd/mp3) kaufe, zahle ich bereits meine urheberrchtsabgabe. nun wird also doppelt kassiert? ich kaufe cd´s (ja, ich bin so einer, einen teil meiner sammlung ist auf http://www.musik-sammler.de/sammlung/randalica zu sehen), und darf nun auch noch dafür zahlen, das ich die cd´s auf MEINE platte speichere? würden sie zusätzlich zu einer busfahrkarte auch noch im anschluss 30% der teuersten strecke als spritabgabe zahlen, nur weil sie ja theoretisch soweit fahren könnten? für 3-4 stationen? oder würden sie beim bäcker für 3 semmeln auch gleich noch 30% mehr zahlen, weil sie ja ein brot kaufen könnten? vielleicht? sorry, das tut keiner.

    2) sie gehen mit dem gedanken schwanger, das die leute nicht im ausland kaufen würden. natürlich nicht. wir haben ja grenzen. und zölle. und rechtsvorschriften. hallo? wir leben in europa. ich kenne nicht wenige, die auch bisher schon ihre waren innereuropäisch kaufen, und zwar da wo es am günstigsten ist. garantieprobleme gibt es nicht, denn wir leben in europa. ist die platte defekt kümmert mich der händler nicht, das wickle ich online direkt beim hersteller ab. wir leben im zeitalter des internet überall. sonst würde z.b. amazon nicht ständig steigende umsätze haben. oder händler in polen, oder händler in england (die sind bei preisen übrigens in vielen dingen unschlagbar). ich denke, das wir – gerade was festplatteneinzelverkauf angeht – in österreich mindestens 50% umsatz- und absatzeinbussen haben werden. die hersteller, welche bei den „leercassettenabgaben“ nicht in vorleistung für ihre kunden bis zum höchstrichterlichen beschluss (der meiner meinung nach nur negativ für die austro-mechana ausgehen kann) eintreten, werden auch bei notebooks und pc´s große umsatzeinbussen haben, denn man kann auch pc´s und notebooks im ausland kaufen und trotzdem in österreich servisieren.

    3) sehr lustig finde ich im übrigen, das auch auf businessdrucker, welche eine hdd beinhalten, vorab mal „leercassettenverütung“ fällig wird. für einen drucket. natürlich. ich speichere ja darauf meine mp3´s und drucke sie aus. dann kann ich meine musik lesen ^^

    4) ich bin selbst musiker, und arbeite in einem echten job, um mir meine musik zu finanzieren. musik ist mein hobby. wenn ich von meiner musik leben könnte, wäre es ja schön. kann ich aber nicht, also muss ich schauen wie ich über die runden komme. ich bin – auch als künstler – für mich selbst verantwortlich. wieso sollte die allgemeinheit für meine rente aufkommen, oder für meinen lebensunterhalt? nur weil ich weiss mit welcher seite der sticks ich aufs fell schlagen muss? sorry, seh ich nicht ein. für meinen erfolg bin ich selbst verantwortlich. kommt der nicht, muss ich halt anderweitig geld ankarren. wir sind als band nicht bei der akm gemeldet und werden es sicherlich auch nie sein. selbst wenn vielleicht mal erfolgreich sein sollten (was ich persönlich nicht glaube, in zeiten der gecasteten nullnummern, die das radio rauf und runtergespielt werden). es gibt – modernes leben sei dank – weiss gott genug andere möglichkeiten, seine schäfchen ins trockne zu bekommen. da brauche ich sowas wie die austro-mechana nicht mehr. und im moment mag diese gruppe noch klein sein, aber sie wird größer und größer. und gerade durch ihre – meiner meinung nach – perfide geldgier der verwertungsgesellschaften werden gerade kleine künstler von den verwertungsgesellschaften abgeschreckt. es gibt nicht eben wenige beispiele kleiner künstler, die als mitglied beiträge zahlen, dafür aber nichts als warme worte an gegenleistung bekommen. denn die abrechnungen der verwertungsgesellschaften sind alles, nur nicht klar und einfach gestaltet. es weiss da kaum wer wo welche kohle für welche dienstleistung hingeschoben wird.

    alles in allem rutschen in österreich unter federführung der austro-mechana in der wahrnehmung nicht nur der bevölkerung immer mehr in richtung krimineller vereinigung, abzocker, oder wie auch immer man das nennen will. es geht den verwertern doch nur noch nebenher um ausschüttung von tantiemen, sondern immer mehr um das sichern ihrer pfründe. wieso sonst kann man bei einem – nicht geinnorientierten verein – nirgends online lesen, wie hoch z.b. die lohnkosten sind? wieviel die manager der gesellschaften verdienen? wie hoch die sonstigen lohnkosten im einzelnen sind? oder die administrativen kosten? oder die kosten für (verlorene) rechtsstreitigkleiten? weil es um richtig, richtig viel geld geht.

    mfg,
    norbert schulz

    • Walter Gröbchen Says:

      Uff. Langes mail, lieber Norbert Schulz. Aber danke für den Input. Und, ja, ich verstehe auch so manchen Ärger. Aufklärung und Diskussion sind mir nicht lästig.

      Ein paar kurze Anmerkungen: Cassetten haben vielfach auch (oder zuvorderst) als Substitute für Schallplatten gedient, und ich selbst habe hunderte aufgenommen. Und, nein, ich war nie der Meinung der (Major-)Musikindustrie, das wäre „Piraterie“. So wie ich auch die Negierung der gesetzlich verbrieften Möglichkeit der „Privatkopie“ für einen fatalen Fehler der Musikindustrie halte. ABER: Sie bezahlen nicht für Kopie an sich, sondern für das pauschale Recht, mit Copyrights Dritter im privaten Bereich tun und lassen zu können, was immer sie wollen. Der Gesetzgeber achtet das Copyright, weiß aber um die Unkontrollierbarkeit abseits kommerzieller Verwendung. Deswegen die Urheberrechtsabgaben, die Autoren, Textern, Komponsten usw. nichts anderes als einen (insgesamt nicht maßlos hohen) Ausgleich und ein Zubrot garantieren. Daß die AustroMechana, die IFPI oder wer immer noch meint, von einem Quasi-Einnahmenentfallsersatz für „Raubkopien“ sprechen zu müssen, ist natürlich daneben… Ich finde, insgesamt hat Österreich anno 1980 das vernünftig und sozial geregelt. Und passt eventuell jetzt dieses Prinzip spät, aber doch an die technischen und gesellschaftlichen Status Quo an.

      2) Geizhals.at (Stand: 06.10.2010): Western Digital My Passport Essential New schwarz 500GB –> Österreich: 52 Angebote ab € 64,94 —> EU-weit: 285 Angebote ab € 62,14Ok, jetzt rechne ich ev. noch Versandkosten dazu… Leute, für so einen, äh, fundamentalen Unterschied lauft ihr zu Pontius & Pilatus? Und nicht mehr zu DiTech & Saturn? Der Durchschnittskonsument tut’s sicher nicht.

      3) Ja, auch auf Drucker gibt es Urheberrechtsabgaben. Es gibt eben nicht nur Musik-Urheberrechtsgesellschaften, sondern auch für Film, Videos, Literatur, journalistische Texte….

      4) Ja, Konstruktion, Struktur, Praxis und Transparenz der Urheberrechtsgesellschaften sind nicht perfekt. Diskussionswürdig. Eventuell nicht (mehr) zeitgemäss. Insbesondere im EU-Kontext und in der Digitalära generell. Hier gibt es ständig Diskussionen, und diese werden konkreter, intensiver und detailschärfer werden. Gut so. Dennoch sind auch manche Vorwürfe und vorschnelle Urteile nur Vor-Urteile (man kann z.B. vielfach im Netz nachlesen, wie hoch die administrativen Kosten der AKM, AustroMechana usw. sind) . Es bedarf ruhiger, entschiedener, sachlicher Auseinandersetzung und Kontrolle. Leider interessieren sich sogar viele Musiker und AKM-/AuMe-Mitglieder nicht dafür.

      Und, ja, es geht um Geld. Es geht fast immer um Geld. Überall.

      • norbert schulz Says:

        hallo herr grübchen, nur kurz zu 2 punkten :

        2) preise sind noch nicht ura-angeglichen. ich arbeite in der computerdistribution, und zahle heute im ek weit mehr, als die platte z.b. im geizhals kostet. als beispiel kann ich ihnen z.b. die samsung f3 1000gb nenne, die wir nun für weit üner 70,-€ an wiederverkäufer vertreiben „dürfen“. exklusive steuer natürlich. verkauft haben wir davon heute genau 0. ein kunde von mir hat sich 40 stück in deutschland bestellt. erfreulich, oder?schauen sie sich die preise mal in 2-3 monaten an, dann ist das alles aussagekräftiger.

        3) natürlich sind auf drucker auch ura. die werden ja auch gezahlt. nun kommt halt noch die ura der hdd hinzu, da es keine klaren richtlinien dazu durch die austro-mechana gibt. also lieber kassieren, soll der kunde dochs chauen, ob er das geld retour bekommt (und ja, ich habe persönlich versucht auskunft zu bekommen, aber bei der austro-mechana weiss ja selbst niemand, wie man z.b. mit einem solchen fall umgeht). selbes problem bei servern/storage-systemen. bezahlen müssen wir beim einkauf als in-verkehr-bringer. laut austro-mechana müssen wir jedoch nicht undbedingt unseren kunden weiterverrechnen, da es ja nicht um privat genutzte systeme geht. das heisst, wir zahlen die gebühr und prügeln uns anschliessend monatelang um die rückvergütung? sicherlich nicht. wir verrechnen die gebühr weiter, somit muss dann halt der kunde mobnatelang dem geld hinterherlaufen. konsequenz: heute hab ich 2 server verloren, weil in deutschland die gleichen systeme aufgrund der gebühr um ca. 1000€ günstiger sind. da mach die (bversicherte) fracht in höhe von 150€ auch nichts mehr. servisiert werden die server im übrigen vom hersteller in österreich ^^

        mfg,
        norbert schulz

      • Walter Gröbchen Says:

        Gröbchen, bitte ;-) Okay, ich kann zur Preisbildung im Fachhandel wenig sagen… Aber wird nicht die URA seit 1.10. präventiv eingehoben? Und, seltsam, in Deutschland klagt die Branche – quasi im Gleichklang mit Österreich – auch über eine Urheberrechtsabgaben-„Belastung in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrages“ (Quelle: http://www.golem.de/1001/72358.html). Wohin weichen deutsche Käufer aus? Nach Polen? Uganda? In den Vatikanstaat? Spass ohne: ich verstehe Ihren Ärger über AustroMechana-Bürokratieungereimtheiten. Hier helfen wohl nur Konsumenten- und Politikdruck. Ausnahmeregelungen müssen greifen. Aber das Prinzip der Urheberrechtsabgabe ist damit nicht per se in Frage gestellt. Zumindest aus meinem Blickwinkel.

      • Arbeitsloser Tischler Says:

        Guten Abend, Grob. Gröber. Gröbchen. ;-)so ok?

        es geht nicht um die 12€ oder 36€. es geht um diese pauschalierung. man bezahlt gerne , wenn es eine gegenleistung gibt. in diesem fall nicht mal eine genaue regelung. sie schreiben weiter oben:

        „Bei einer Terabyte-Platte macht die URA so um die 20 Euro aus. D.h., wenn Sie eine durchschnittliche CD in durchschnittlicher MP3-Qualität darauf kopieren (ca. 70 MB), kostet das, wenn ich’s richtig berechne, so um die 15 Cent. Ein verschmerzbarer Betrag“

        bezahlen muss er aber trotzdem die 20€ und nicht die 15 cent bzw. richtig 0,14cent fuer ihre veranschlagten 70MB. „ein verschmerzbarer betrag“ moeglicherweise fuer sie. aber was bekommt man dafuer????

        andereseits meinen sie:
        „Ich kann mich da über die Dummheit (und Kurzsichtigkeit) vieler Konsumenten nur wundern – wer glaubt ernsthaft, mit 20 – 40 Euro Leermedienabgabe für eine Terabyte-Platte wäre eine „riesige MP3-Sammlung“ pauschal bezahlt?“
        sehen sie ihren wiederspruch?
        was bezahlt man nun mit dieser abgabe oder ist es doch nur ein abkassieren, weil die konsumenten sich noch nicht richtig formiert haben. als einzelner haette man kaum eine chance, aber ich hoffe, mit hp haben wir etwas gewichtiges im boot.
        uebrigens-ich habe noch nie illegal mp3 geladen. mein cd player im auto funktioniert schon seit 5 jaghren nicht mehr-brauch ich nicht, haben keinen videorecorder oder dvdrecorder, schaue keine dvds-nur radio und fs und dafuer werde ich auch zwangsverpflichtet.
        lg

      • Walter Gröbchen Says:

        Lieber arbeitsloser Tischler, die „Gegenleistung“ besteht darin, daß Sie im non-kommerziellen Bereich mit fremden Copyrights tun und lassen können, was immer Sie wollen. Sie haben das pauschale Recht auf „Privatkopie“. Ob Sie es auch individuell nützen, ist nicht der Punkt, weil auch nicht (oder nur mit immensem bürokratischen Aufwand) überprüfbar… (wobei, absurd, wofür brauchen Sie dann Ihre Speicherkapazitäten? Sind Sie Hobby-Filmer?). Im Gegenzug hat die gesamte organisierte Kreativindustrie das Recht auf eine pauschale Entgütung. Was bekommt man eigentlich, nebstbei, für den „Kulturschilling“, der durch die GIS gemeinsam mit TV- und Radiogebühren eingehoben wird? Fragen Sie doch mal Ihren Landeshauptmann ;-)

      • Bernhard Says:

        Herr Gröbchen, sie verwechseln (Ihr Link betr. urheberrechtsabgabe in D, der hat übrigens eine geschlossene Klammer zuviel)) Äpfel mit Birnen: da geht’s garnicht um Festplatten sondern um Brenner.
        Wobei das m.E. ja auch dämlich ist: nicht der Brenner gehört besteuert sondern die Medien.
        Wenn alle Medien mit einem geringen Betrag besteuert werden, dann hört sich jede Diskussion auf.
        Aber letztlich verlangt es in einer Wirtschaftgemeinschaft wie der EU ein akkordiertes Vorgehen, Alleingänge einzelner Länder sind kontraproduktiv

      • norbert schulz Says:

        hallo herr gröbchen,

        ich stelle das urheberrecht als solche ja nicht infrage, was ich jedoch sehr wohl infrage stelle, sind verwertungsgesellschaften wie die aume, die – staatlich gedeckt – 2 höchstrichterliche urteile aussen vor lässt, und binnen eines monats einfach wieder eine „leercasselttenvergütung“ in einer nahezu unverschämten art und weise binnen eines monats durchpeitscht. für mich erfüllt sich hier schon langsam der tatbestand des schweren gewerbsmäßigen betruges. leider habe ich nicht das nötige kleingeld um gegen solche machenschaften vorzugehen. hätte ich die, würde ich gegen alle 7 vg´s eine klage in höhe des zu erwartenden wirtschaftlichen schadens in österreich (man redet von 30mio. jährlich, ich glaube nicht das es reicht) anhängen,und das nötigenfalls bis zum europäuschen gerichtshofs durchprügeln. wie gesagt, leider habe ich nicht das nötige kleingeld, um mich gegen diese anlassverordnung zur wehr zu setzten. was ich ejdoch sehr wohl machen kann und werde ist, die gebühr für meine nächste zu kaufende platte rückzufordern. direcht mit dem antragsformular werde ich eine rechung beilegen, die binnen 2 wochen zu begleichen ist. passiert dies nicht gibt es halt ensprechend manhwesen (3 wochen) und abschliessend die abtretung an ein inkassobüro. danns chau ich mir gerne an, wie die aume reagiert, wenn man sie mit den eigenen waffen angreift ^^

      • Walter Gröbchen Says:

        Ihr Beitrag ist zwar inhaltlich ein ziemlicher Holler („schwerer gewerbsmässiger Betrug“, wie bitte?), aber wenn es Sie tröstet: weil Sie es sich – trotz markiger Worte – nicht leisten können oder wollen, mit dem juristischen Flammenschwert aufzutreten, springt der Grosse Bruder namens Hewlett-Packard ein. Zufälligerweise der grösste IT-Konzern weltweit.

    • norbert schulz Says:

      ich finde es auch sehr ok, das hp (wieder mal) für den normalen käufer in die bresche springt. hp könnte es egal sein, ob da nun irgendwelche gebühren draufkommen. wenn sich ihre ware dann nur nochs chwer in österreich verkaufen lassen würden, würde halt die ware einfach über das innereuropäusche ausland importiert. würde hp evtl. sogar geld im aquise-bereich sparen,w eil man massiv leute in österreich abbauen könnte. hp ist auch sicherlich nicht der grosse, böse onkel aus amerika, der es sich zur aufgabe gemacht hat, die ach so armen vg´s zu hauen. hp sieht halt – wie auch viele andere in der it-branche – nicht ein, wieso die leute noch und nöcher gebühren zahlen sollen. ich zahle für cd´s, ich zahle fü´s handy, obwohl ich da nichtmal mp3 nutze. ich zahle mür jeden brenner, ich zahle für jeden rohling, ich zahle für jeden mp3-player. ich zahle für jeden abspieler. und jetzt noch für jede platte? geht´s noch? ich glaub ich meld mich mal mit musik bei der aume an, für meine im internet verfassten texte bei der literar mechana, mal vielleicht noch lustige strichbikdchen dazu und meld die auch gleich noch irgendwo an. dann hab ich doch hoffentlich ausgesorgt, bei den abermillionen, die jeder bürger jährlich zahlt…
      und von wegen schwerer gewerbsmäßiger betrug: die gebühren werden eingehoben, obschon es 2 negative ghöchstrichterliche urteile gibt. und das nur, weil man die angnommenen nutzerverhalten ein wenig dreht. in der privatwirtschaft würde jedes unternehmen von allen möglichen verbraucherorganisation und staatlichen stellen geklagt. es würde per einstweiliger verfügung verboten, kohle einzustreichen. wie also soll ich das bei dem neuen überfallsartigen versuch mir mein sauer verdientes geld neuerlich aus der tasche ziehen denn sonst nennen? und da sich diesmal unter federführung der aume auch die anderen verwerter angehängt haben, kommt für mein rechtsverständnis auch noch die bildung einer kriminellen vereinigung dazu. wie gesagt, ich habe leider nicht das geld, sowas strafrechtlich durchzustreiten. hätte ich es, wäre es mir ein echtes bedürfnis das mal durchzuziehen.
      ich habe absolut nichts gegen urheberrechtsabgaben. aber alles muss mit maß und ziel gemacht werden, und es wird einfach immer maßloser, was diverse vg´s in diversen ländern aufführen. und der kleine künstler hat nichtmal was davon.

      noch was zu den plattenpreisen: im moment haben die händler noch ihre lager voll, daher wird zurzeit noch nicht der „österreichische“ preis im geizhals abgebildet. warten sie mal ein paar wochen und schauen sie wieder rein. sie werden sich wundern, wie der österreichische preis zum z.b. deutschen differiert. im unternehmen ind em ich beschäftigt bin, haben wir im übrigen jetzt seit 2 tagen keine platten mehr verkauft, auf denen bereits ura erhoben wird. das sind für 2 tage schon nicht wenig umsatzeinbußen. aber da müssen wir halt mit leben. ich sage ihnen voraus, das der festplattenumsatz zu weihnachten (absolute hochzeit für komponenten) um mehr als 50% gegenüber dem vorjahresweihnachtsgeschäft einbrechen wird, da die käufer sich dann ind eutschland, ungarn, oder italien bedienen werden. trotz portos sparen die leute dann nämlich mal locker mindestens 10€ gegenüber dem günstigstmöglichen österreichischen preis.

      sorry, das ich hier relativ harte worte finde, aber je mehr ich über diese zwangsabgabe nachdenke, desto mehr geht mir der hut hoch. was mich jedoch noch vrelmehr ärgert ist, das auch diese gebühr garantiert fallen wird. dann geht die arbeit mit der rückforderung los, aber die aume hat dann schon allein an zinsen ein paar milliönchen verdient, zahlt aber keinen cent zurück. wäre das unternehmen ind em ich arbeite meines, würde ich die gebühren auf ein treuhänderkonto legen und das auch nötigenfalls vor gericht durchsetzen.d ann hätte ich wenigstens im anschluss für die nerverei eine kleine entschädigung.

      mfg,
      norbert schulz

      • Walter Gröbchen Says:

        „Abermillionen, die jeder Bürger jährlich zahlt“? „Bildung einer kriminellen Vereinigung“? „Mit Zinsen ein paar Milliönchen verdient“?… Ich wünsche mir mehr Postings dieser Art, weil sie sich ja ganz ohne mein Zutun ad absurdum führen. Bei allem Verständnis dafür, daß man blindwütig seinem Unmut Luft macht, aber ein wenig Vorinformation, Sachlichkeit und Gelassenheit wären grundsätzlich nicht schlecht (wenn doch eh schon der US-Konzern Goliath, pardon, Hewlett-Packard ganz uneigennützig den Kampf für die künstlergeplagten Konsumenten führt ;-)

      • norbert schulz Says:

        hallo herr gröbchen,

        das mit dem ad absurdum entzieht sich mir nun doch völlig. auf z.b. multifunktionsdrucker werden – je nach geschwindigkeit – urheberrechtsabgaben von bis zu 102,55€ ura fällig (natürlich exklusive steuer, der staat möchte ja mitverdienen). davon werden in österreich ja nicht nur 3 stück pro jahr verkauft. dann die ganzen abgaben auf jedes cd/dvd/bd-laufwerk, die auch in nicht unerheblichen stückzahlen verkauft werden. mp3-player, autoradios usw, wo ebenfalls gebühren anfallen, genauso wie itunes oder andere mp3-händler, sowie die ura auf normale cd/dvd/bd-medien (bestpelt oder unbespielt). usb-sticks haben auch schon die freuden der ura genossen. und nun noch die festplatten? ich gehe nur mal (vorsichtig geschätzt) von ca. 5000-8000 geräten oder einzel-hdd´s jedes jahr aus, die wir verkaufen (notebook, pc, server, und ich glaube, da stapel ich noch tief). da wollen sie mir doch nicht allen ernstes ezählen, das wir da nicht über millionen reden, oder? ich arbeite bei einem kleinen distributor, die grösseren schieben bis zum zehnfachen von dem was wir umsetzen. in österreich. jetzt können sie ja mal rechnen. vielleicht sehen sie eine solche (meiner meinung nach) geradezu betrügerische abzocke ja in einem anderen licht. denn: sollte dies wirklich durchgehen (wovon ich nicht ausgehe) reden wir hier über millionen. und nicht nur über die 30mio. die die wirtschaftskamer genannt hat, sondern wir reden hier dann über kleine firmen die zumachen müssen, weil sie nichtmal mehr ein notebook verkauft bekommen, da die ura die sowieso schon schmalen gewinne frisst. somit kommt noch arbeitsplatzverlust der mitarbeiter dazu, somit mehrbelastung für den sozialstaat, weniger steuereinnahmen usw. da hängen noch ganz andere kosten dran,d als die verluste die der handel einfahren würde.

        wie gesagt, ich habe nichts gegen urheberrechtsabgaben, wenn sie mit augenmaß eingezogen werden. aber nicht eine abgabe nach der anderen. vielleicht müssen wir dann ja auch irgendwann schon für ein neugeborenes kind hör-ura zahlen,w eil das kind könnte ja per se schon musik hören…

        mfg,
        norbert schulz

      • Walter Gröbchen Says:

        Ich habe so einen (Laser-)Multifunktionsdrucker (Drucker, Kopierer, Scanner) daheim. Hat mich keine 200 Euro gekostet. Wohlfeil. Die URA ist mir nicht weiter aufgefallen, wie wahrscheinlich 99% der Käufer nicht. Und wenn, bin ich gerne bereit, sie zu leisten. Und, ja, wir reden über Millionen Euro, die solcherart zusammenkommen. Über 15 Millionen Euro jährlich. Die werden wiederum an zigtausende Künstler, Labels, Produktionsgesellschaften usw. ausgeschüttet. Das ist ja auch Sinn und Zweck der Sache… Die URA existieren seit vielen Jahren. Daß deswegen eine Firma zumachen musste, habe ich noch nie gehört. In diesem Sinne: die URA werden mit Augenmaß festgelegt und eingehoben. Eine sanfte Kultursteuer, in der Tat.

      • norbert schulz Says:

        also wenn eine „sanfte“ kultursteuer 30mio´s ind die kassen spült kann man wohl nicht mehr von sanft reden, oder? und das nur bei einem produkt. wie hoch sind die ura.gebühren allein in österreich? 100mio? 200mio? vielleict gar noch höher? erzählen sie mir bitte nicht, das wir hier über kleine beträge reden. bei jedem verkauften drucker reden wir über 4,7% des kaufpreises, mei multifunktionsdruckern – je nach geschwindigkeit – bis zu ebsagten 102,55€, jeder usb-stick kostet, jede heimanlage kostet, jeder mp3-player kostet, jedes autoraio, jeder mp3-player, und auch jedes orginal-mediom, das ich mir entweder via itunes oder sonstwo käuflich erwerbe. die preise sind alle schön bei den entsprechenden vg´s einzulesen. und wenn in österreich z.b. ein notebook im endkundengeschäft mit vielleicht 20€ gewinn verkauft wird (dank geizhals), die ura macht jedoch schon allein 20€ ohne steuer aus, was meinen sie denn, wie viele notebooks noch über österreichische händler gekauft werden? bei festplatten wird der preis mindestens 30% steigen. und das nenne sie eine sanfte kultursteuer? sorry, aber sie scheinen in einer rosa welt eingebettet in ura-abschöpfung zu leben. bei den margen die (danke geizhals) mittlerweise im edv-geschäft gefahrenw erden ist diese abzocksteuer existenzgefährdend. aber vielleicht ist das ja gewollt? vielleicht sind die importzahlen ja einigen viel zu niedrig, das man die it gerne an die angrenzenden länder abgibt. das kann man ja auch vielleicht als wirtschaftsförderung ansdehen…

        sorry, irgendwie sind mittlerweile eher ihre ausführungen absurd. vor allem, da sie hier die summe von 15mio. anführen, die bei vorsichtiger schätzung (wenn es denn so bliebe wie bisher, das alle österreicher ihr zeugs in österreich kaufen würden) midnestens 30mio. beträgt. nur für festplatten. und bei solchen summen – sorry – interessieren mich verlage, künstler und wasweisichnochalles nun wirklich nicht mehr.
        wenn ich mir da meinen privaten rechner ansehe, wird mir sowieso gleich komplett übel. ich habe 10 hdd´s drin. 4xsas (raid10) und 6x sata (raid5 mit hotspare). bei der größe die ich zurzeit fahre, hab ich bei auswechselung der platten mal eben 400€ vor der brust. nur, weil ich ab und an virtuelle server installiere und diverse szenarien durchspiele. beruflich. leider nutze ich den pc auch privat, also kann ich theoretisch nichtmal die kohle rückfordern. vielleicht darf ich ja dafür dann zumindest 20 alben kostenlos aus dem internet runterladen? oder beim mediamarkt mit meinem notebook einfach kopieren?

        mfg,
        norbert schulz

      • Walter Gröbchen Says:

        Sie haben auf Ihrem privaten Rechner 10 (!) Festplatten??? Ah, doch beruflich. Sprich: Sie können die URA zurückfordern. Ob Sie den PC auch privat nutzen, ist sicher kein Thema von Nachforschungen…. Und, Sie gestatten hoffentlich, daß ich mich jetzt zurückziehe. Die Debatte ist nämlich ermüdend, die Argumente schon dutzendmal hier nachzulesen. Ich zieh‘ mich dann mal in meine kleine „rosa Welt, eingebettet in URA-Abschöpfung“ zurück. Unter uns: wir zahlen als Label mehr AustroMechana-Abgaben, als wir tw. wieder zurück bekommen. Aber im Gegensatz zu Ihnen halt ich’s für argumentierbar und fair.

  16. Bernhard Says:

    Warum keine Festplattenabgabe?
    Dafür darf sich dann jeder runterladen, was er will.
    Der Eine will halt die neuesten Blockbuster, der Andere legt sich eine rieige MP3 Sammlung zu.
    Bezahlt haben wir ja schon pauschal. Die Portale für i-Tunes etc sind dann unötig, ebenso die Kopierschutzmechanismen auf Kauf-CD’s.
    Und File-Share-Börsen machen nix Böses mehr ;-)
    Eigentlich eine sehr pragmatische Lösung.
    Einziges „Problemchen“: das müsste weltweit gelten, in einem ersten Schritt EU-weit.
    Ich kann mich da über die Dummheit (und Kurzsichtigkeit) unserer Politiker nur wundern – nein, eigentlich wunder ich mich schon längst nicht mehr…

    • Walter Gröbchen Says:

      Ich kann mich da über die Dummheit (und Kurzsichtigkeit) vieler Konsumenten nur wundern – wer glaubt ernsthaft, mit 20 – 40 Euro Leermedienabgabe für eine Terabyte-Platte wäre eine „riesige MP3-Sammlung“ pauschal bezahlt? Okay, ich lese ja auch vielfach, man wolle nicht die Traumgagen von Lady Gaga und Robbie Williams bezahlen… Originelle „Argumentation“. Aber über die (u.a. durch diese Kausalketten begründete) exorbitante Teuerung von Live-Tickets beschwert sich kaum wer. Oder halt beim Salzamt. There ain’t no such thing as a free lunch: https://groebchen.wordpress.com/2010/01/22/gratis-in-die-zukunft/

      • Bernhard Says:

        Lieber Walter Gröbchen,

        denken Sie einmal nach, wieviele Euros – oder früher Schillinge – der durchschnittliche Konsument für LP‘, CD’s etc ausgegeben hat. Und wieviel davon ist letztendlich wirklich bei den Künstlern gelandet?
        Na klar wollten (mussten) alle verdienen: der Händler, der Großhändler, der Verleger, die Druckereien etc.
        Hier – und das verstehen leider nur ganz, ganz wenige – fällt unheimlich viel „Reibungsverlust“ (=Spannen) weg und es wäre ein leichtes, Künstler vernünftig verdienen zu lassen. Voraussetzung: die Austro Mechana verwaltet nicht sich selbst und einen aufgeblähten Apparat sondern versucht, möglichst effizient und im Sinne derer zu arbeiten, deren geistiges Eigentum sie schützen wollen.
        Und nehmen wir mal an, die Leute laden wirklich Gigabites herunter – 100.000 Songs und mehr. Na wer wird’s denn wirklich alle hören (können)? 3 Minuten mal 100.000 sind 300.000 Minuten = 5.000 Stunden!!!
        Aber: wenn die Downloads frei sind, werden die Jäger und Sammler Terabites an Festplatten kaufen um nur ja „alles“ zu haben, die 50 Euro pro TB sind dann völlig wurscht. Und wenn 40 davon bei den Künstlern ankommen, dann – sie sollten das besser als ich wissen – verdienen die mehr als mit einer physischen CD.
        Welchen Verteilungsschlüssel man anwendet ist sicher noch zu diskutieren, aber in jedem Fall hätten dann auch kreative Leute eine Chance, Geld zu verdienen und nicht nur diejenigen, die sich voll der Marketing-Maschinerie von Privatsendern etc unterwerfen.
        Um bei dem von Ihnen aufgegriffenen Satz zu bleiben: Ich kann mich da über die Dummheit (und Kurzsichtigkeit) mancher Experten nur wundern, die an althergebrachtem „des hamma imma so gmacht, do dearf si jo nix ändern“ festhalten und sich nicht auf die spannenden Herausforderungen neuer Kommunikations- und Verkaufswege einlassen.
        zu Ihrem Argument „exorbitant teure Live Tickets“: Herr Gröbchen, Sie sind doch Profi, und wissen, welche Unterschiede es zu Konzerten von vor 20-30 Jahren gibt. Als ich z.B. mit der Ian Gillan Band (und einigen anderen) 1979 durch Ö/D/CH getourt bin, hab ich die Jungs mit einem Ford Transit vom Flughafen abgeholt. Die Instrumente hatten im Kofferaum Platz, die Band saß im Fond und das wars. Die Rowdies wurden vor Ort engagiert. Heute werden aufwändigste Lasershows produziert, ohne mindestens eigene 2 Sattelschlepper gehts nichtmehr und die Herren reisen mit eigener Truppe in Kompaniestärke an. Na klar kostet das. Und außerdem: warum sollen die nicht mit Livekonzerten ordentlich verdienen, solange es das Publikum zahlt. Ein perfektes Werbemedium dazu sind auch die Songs, die aus dem Internet runtergeldaen werden. Je geiler die Musik, umso eher bin ich dann auch bereit, mir sauteure Konzertkarten zu kaufen. und wer via Internet nur Schrott abliefert, der wird eben auch keine Live-Gigs bekommen.
        Wir leben in einem Zeitalter, wo sich Kommunikation und Geschäftsmodelle rasend schnell ändern. Die Musikverlage haben viel zu lange in ihrem eigenen Saft gebraten und sich als unfähig erwiesen, diesen neuen Herausforderungen gerecht zu werden. Die schnellen fressen die langsamen. That’s live.

      • Walter Gröbchen Says:

        „Die Rowdies wurden vor Ort engagiert.“ Der Verschreiber hat mich gerade echt zum Lachen gebracht… Ansonsten: Kopfnicken, Schulterzucken, Seufzen. Ich hör‘ vielleicht noch ein wenig Musik (kann z.B. das neue Album von Ginga hier – Achtung!, unbezahlte Werbeeinschaltung! – sehr empfehlen: http://www.monkeymusic.at/shop_detail_ginga.php. Und geh‘ dann auch mal schlafen.

    • Bernhard Says:

      ok, hab auch grinsen müssen bei Ihrem Hinweis auf die „Rowdies“ ;-)
      Hatte vor meinem geistigen Auge die Jungs vom Honda-Club-Wien… die haben damals fleissig mitgearbeitet….

  17. Arbeitsloser Tischler Says:

    Gute Abend Hr. Gröbchen

    das beispiel kfz-steuer verwenden sie sehr gerne. aber es hinkt. steuer ist nicht beim kauf faellig, erst bei der anmeldung und dann bekommt man eben auch eine gegenleistung. weiter oben sind sie nicht auf eine frage diesbez. eingenagen. nur herumgeredet. welche gegenleistung gibts von der austro-mechana fuer die ura-bezahler?
    aber gute idee-moebelhandel sollte auch fuer arbeitslose tischler eine steuer pro moebelstueck einheben. und der autohandel koennte mit einer zus. steuer die aermeren haendler finanzieren. ah is eh schon passiert, mit der verschrottungspraemie fuer ein paar wenige.
    und was meinen sie zur pauschalen vorverurteilung von kaeufern einer festplatte ab denm 1. oktober?
    LG

    • Walter Gröbchen Says:

      Die NoVA z.B. ist beim Kauf fällig. Was ist die Gegenleistung des Staats dafür? Und ist die Gegenleistung des Staates für eine pauschale KfZ-Steuer Strassenbau auch in Gegenden, in die ich mich nie verirre? Bitte, ich möchte nur für meine Privatstrasse bezahlen ;-) Das mit der vermeintlichen „pauschalen Vorverurteilung“ ist natürlich kompletter Quatsch, egal von welcher Seite dieses Argument ins Treffen geführt wird. Hab‘ ich jetzt aber schon ein paar mal versucht darzulegen…

      • Arbeitsloser Tischler Says:

        die sog. luxussteuer is eh fragwuerdig. gibts glaube in der eu nur in oesterreich.nova kommt aber dem staate -uns allen- zu gute, also auch wenns teilweise verschleudert wird, aber es geht uns gut in oesterreich. ura???????? einigen wenigen. und weiter oben haben sie immer von der kfz-steuer gesprochen, bezahle ich erst ab der anmeldung, nicht beim kauf eines produktes-auto!!!ich kann mir ein auto kaufen und zH in die garage stellen.bei der festplatte ist es anders.wenn sie schon vergleichen wollen.
        lg

      • Arbeitsloser Tischler Says:

        jetzt ist es mir klar. sie sind auch mitglied bei diesen abkassierern-oder?
        fuer was bezahlt man diese ura? ich habe noch nie illegal mp3 geladen, keine filme, keine literarischen texte usw. habe keinen videorecorder, keinen dvd-recorder in benutzung, mein cd-ülayer im auto ist defekt seit jahren,…

      • Walter Gröbchen Says:

        Ich bin nicht einfach nur Mitglied. Ich bin Kater Karlo der Musik-Mafia, der Ober-Abkassierer ;-) Und frag‘ Sie jetzt mal ganz ungeniert: MP3s, Filme, Texte interessieren Sie nicht sonderlich, Sie haben keinen Videorecorder, DVD- und CD-Player… Was machen Sie eigentlich („arbeitsloser Tischler“, just a joke?) mit Terabyte-Festplattenkapazitäten?

      • Arbeitsloser Tischler Says:

        es ist wirklich so, dass ich mir aus mp3 cds dvds usw. nichts mache. hoere nur radio und fs. bin natuerlich nicht arbeitslos und auch kein tischler. bin als dienstleister in der ikt taetig ;-) ich brauche auch keine terabyte, aber man bekommt bald keine kleinen hdd’s mehr. brauche grad mal 5gb bei winxp oder wenns win7 ist 20gb rest liegt brach oder wird ev. fuer zus.backups genutzt vom server. meine kunden haben auch keine mp3s… und wer zahlt den aufwand fuer rueckforderungen der firmen. kopierer, fax,pcs, hdds….
        87% der betriebe in oesterreich sind kleinbetriebe…..jaja

  18. philipp krenn Says:

    wie gesagt, heute noch nicht aber hoffentlich möglichst bald.
    das führt natürlich auch zu einer ganz anderen herangehensweise an medien: nicht DRM, paywall, verbieten und verhindern, sondern möglichst große verbreitung (da kostenlos), damit möglichst viele konsumenten den inhalt kennen, schätzen und als unterstützung (kleine) beträge zahlen.

    sobald sie digitale wurstsemmeln verzehren, ist flattr natürlich der richtige weg…

    PS: warum kann ich da nicht mehr dazukommentieren, sondern muss wieder neu anfangen *grr*

  19. Arbeitsloser Tischler Says:

    Die Pauschalabgabe (umgangssprachlich Urheberrechtsabgabe) bezeichnet einen gesetzlich verordneten Zuschlag auf den Preis bestimmter technischer Geräte, mit denen urheberrechtlich geschützte Waren und Güter entweder vervielfältigt oder genutzt werden können. Rechtliche Grundlage ist § 54 Urheberrechtsgesetz (UrhG).

    Die Pauschalabgabe ersetzt dabei die Bezahlung jeder einzelnen erbrachten Leistung durch eine pauschale Abgeltung, allerdings ohne das Vervielfältigen oder den Gebrauch der Kopien in jedem Fall zu legalisieren.

    was bedeutet das?????? welche leistung? das sagt gar nichts aus. man bezahlt genau genommen fuer nichts!

  20. Han Solo Says:

    Zitat: Die Allgemeinheit trage im Falle der Urheberrechtsabgabe „relativ massiv“ zur Stützung einer prinzipiell geschwächten Contentwirtschaft bei“, sagte Gröbchen

    Und weshalb ist fast die gesamte Musikwirtschaft geschwächt? Weil sie seit vielen Jahren großteils nur noch Schrott produziert.

    Dennoch keine schlechte Idee: Wenn ich mit meiner Firma mal schlecht arbeite und dadurch weniger verdiene, verlange ich auch einfach von jedem eine solidarische Abgabe. Aber halt, das funktioniert ja nicht, bin ja nur ein kleines KMU ohne Lobby …

    • Walter Gröbchen Says:

      „Schrott“ hat die (Major-)Musikindustrie aus dem Blickwinkel (eher: der Hörposition) eines anspruchsvollen Musikfreundes wohl in den letzten fünf Jahrzehnten produziert. Das ist doch höchst subjektiv. Die Masse der Mainstream-Hörer wird eher Sun Ra oder Sigur Ros als „Schrott“ bezeichnen als Phil Collins oder Semino Rossi. Niemand zwingt Sie, etwas zu kaufen oder „Hitradios“ einzuspeichern. Fakt ist, daß es eine fast unendlich große Auswahl für jeden Geschmack gibt, und dieses breite Angebot durch die Demokratisierung der Distributionswege im digitalen Bereich auch jedermann jederzeit jederorts zur Verfügung steht. Die Ö-Musikszene z.B. war kaum je zuvor vielfältiger, interessanter, gehaltvoller als anno 2010 – ermöglicht u.a. durch (vergleichsweise sehr niedrige) Strukturförderungen, die u.a. aus Urheberrechtsabgaben gespeist werden. Gerade KMUs im Kreativbereich hatten auch nie zuvor stärkere Lobbys. Ach was argumentiere ich, gegen pauschale Neidreflexe kommt man eh nicht an…

      • norbert schulz Says:

        wunderbar. es zwingt mich keiner den schrott zu kaufen. toll. aber wieso bezahl ich trotzdem dafür den schrott? schrott verkauft sich ja de facto am besten (zumindest was musik angeht), und der verteilerschlüssel ist nunmal so, das die grossen mehr kriegen als die mittleren, die mittleren mehr als die kleineren, und die kleinen schauen durch die finger. ändert sich dur diese zwangsabgabe was am schlüssel? ich denke nein. (ichhabjagarkeinezeitichbinamarbeiten)

        mfg,
        norbert schulz

  21. Stefan Says:

    „Die Künstler und Content-Lieferanten sollen halt schauen, wo sie bleiben. Moral war noch nie eine geschäftliche Kategorie.“ hmmm… dieses Argument ist aus meiner Sicht recht zweischneidig, den Ihrer Meinung nach sollen halt die Händler schauen wo sie bleiben (denn nicht jeder der 6000 österreichischen Elektrohändler ist Eigentümer der Media-Saturn). Aber ich denke, dass Argument das die URA Händlern im vergleich zu ihren Kollegen im Ausland (durch das Internet sind wir ja global vernetzt) einen starken Wettbewerbsnachteil haben werden Sie genauso wenig gelten lassen wie die Tatsache, dass z.B. der Markt/Handel mit CD und DVD Rohlinge durch die URA in Österreich bereits nachhaltig geschädigt wurde. Nichts desto trotz ist Ihre Argumentation „der Handel kann es sich do eh leisten, nur die Künstler sind so arm“ sehr dürftig und kann pauschal so nicht aufrecht gehalten werden – aber dies ist Ihnen sicher bewußt, es hat halt bei Ihrer polemisch geführten Meinungsäußerung keinen Platz. Abschließend noch eine Anmerkung: die URA wird für die Privatkopie abgeführt – nämlich für die eigene Privatkopie eines selbst erworbenen (und bezahlten) urheberrechtlich geschützen Werkes und nicht für illegal Downgeloadedes oder illegal kopiertes oder für Kopien von CDs/DVDs die andereren gehören (z.B. Kopiertes von Freunden). Und ob sich in Österreich derart viele PRIVATKOPIEN auf den eigenen Computern befinden wage ich mehr als nur zu bezweifeln.

    • Walter Gröbchen Says:

      Meine Argumentation lautet nicht „der Handel kann es sich do eh leisten, nur die Künstler sind so arm“ – sondern ich schrieb von einer prinzipiellen Schieflage für Content-Produzenten Im Digitalzeitalter.
      Daß der Handel quasi ruiniert ist (ok, nur „massiv beschädigt“, ich will nicht zu polemisch werden) durch die seit 1980 (!) bestehende URA, ist mir in den letzten dreißig Jahren eher nicht aufgefallen.

  22. Martin Preishuber Says:

    Man kann ja sagen was man will, aber zu pauschalieren, ist in dem Fall wirklich unsinnig. Ich habe siet Anbeginn von CDs viel Musik gesammelt, zuerst per CD, in neuerer Zeit als MP3-Käufe. In Summe sind das etwa 50GB an Datenmenge. Ich gehe mal davon aus, dass ich durch meine Käufe schon einen anständigen Obulus abgegeben habe, den die Musikindustrie auch durchaus verdient. Aber: jetzt zahle ich alle 2-3 Jahre nochmal, weil ich meine Sammlung auf neue Datenträger kopiere (alte HDDs gehen nun mal kaputt) – ist nicht ok, oder? Darf ich mir eine kleine Platte für Musik kaufen, dafür eine URA leisten und eine grosse Platte für den Rest? Nein – auch nicht ok.
    Wieso muss ich bei der vielzitierten AustroMechana nachweisen, dass ich die Platte _nicht_ für Musik u.ä. verwende? Gilt nicht die Unschuldsvermutung? Muss ich denen dann ein Inhaltsverzeichnis der HDD schicken, damit ich eine Rückvergütung bekomme? Wohl kaum …

    Ich bin bei Gott nicht geizig, bezahle auch, wem was zusteht. Legale Downloads, Konzert-Besuche, DVDs, was auch immer … eine pauschale Verurteilung und Mehrfachbesteuerung ist mir aber einfach zuwider.

    viele Grüsse,

    Martin Preishuber

    • Walter Gröbchen Says:

      Haben Sie einen besseren, in der Praxis umsetzbaren Vorschlag?

      • Martin Says:

        Ich wusste nicht, dass es die Aufgabe von Konsumenten ist, der Musikindustrie zusätzliches Geld zu verschaffen ;-) Ich weiss schon, Sie haben einen schweren Stand bei der Unmenge an Unmutsäusserungen. Wie wäre es mit mehr legalen Downloadangeboten? oder 3-5ct mehr pro mp3 Lied (ich vergesse mal das Medium CD)? Ich denke mal, wenn mehr vernünftiges Online Angebot vorhanden wäre, würden viele legal einkaufen – durch mehr Downloads, mehr Umsatz für die Musikindustrie.

        Ich denke ja, dass es insgeheim noch immer so ist, dass die Musikindustrie versucht, Verluste durch Illegalität abzudecken. Ein guter Schritt ist ja z.B. Amazon MP3 Downloads oder iTunes – sofern mp3s halbwegs günstiger wie CDs sind.

        viele Grüsse,

        Martin Preishuber

      • Walter Gröbchen Says:

        MP3s sind deutlich günstiger. Amazon & Co. liefern sich gerade Dumping-Preisschlachten… Im übrigen bin ich der Meinung, daß es nicht an Download-Angeboten und -Plattformen mangelt.

  23. Karl Says:

    Hätte mal eine Frage:
    Wenn ich die Leer-Festplatten-Vergütung zahle, darf ich dann aus dem Internet Musik und Filme auf diese Platte runterladen?

    • Walter Gröbchen Says:

      Das durften Sie immer schon, sogar „kostenlos“ (wenn Ihnen nicht daran gelegen ist, Urheber für Ihre Leisrtung auch zu bezahlen). Nur wer fremde Copyrights rauflädt, macht sich potentiell strafbar.

  24. Peter Roesler-Schmidt Says:

    Ich kann nicht verstehen, dass ich für die Musik, die auf gekauften CD’s (regulär) enthalten ist, dann einen Obolus zahlen muss, wenn ich diese Musik dauerhaft auf einem Massenspeicher zur Datensicherung speicher. Es entgeht durch diese Vorgehensweise keinem Musiker u.ä. auch nur 1 Cent, warum aber soll ich 36 Euro + MwSt (!!!) mehr bezahlen und warum soll ein privilegierter Verein legal mich abzocken dürfen. Das ist mir unbegreiflich und erinnert stark an die Mentalität kommunistischer Länder vor den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Das hat überhaupt nichts mit der „Geiz ist geil“-Mentalität zu tun, der ich mich anfreunden kann und will. Was diese Aufschläge auf Speichermedien betrifft, ist das Abzocke pur, die sich auf leichtfertige und durchschaubare Argumente stützt. Ich kann nur hoffen, dass der Klage gegen diese Abzocke Erfolg beschieden ist.
    Bis dahin werde ich die Lehre daraus ziehen, und bei Bedarf Massenspeicher dort kaufen, wo es diese Abzocke nicht oder nur in tolerierbarem Ausmaß gibt.
    Dass damit Arbeitsplätze und Kapital in das Ausland transferiert werden, wird offenbar von diesen Befürfortern leichtfertig in Kauf genommen.

    • Walter Gröbchen Says:

      Es ermüdet, immer dasselbe in die Tastatur zu tippen… Bitte also oben, unten, links, rechts einfach nachlesen. Und nachdenken (Es entgeht durch diese Vorgehensweise keinem Musiker u.ä. auch nur 1 Cent“… Sehen Musiker leider anders. Und: CDs sind kein „dauerhafter Massenspeicher“?)

  25. Hartmut Says:

    Es kann nicht sein, dass die Abgabe mehr ausmacht als z.B die Kosten der DVD.
    Hier läuft etwas grundlegend falsch. Der Gesetzgeber ist dringend geforderd diesem Raubrittertum Einhalt zu gebieten.
    Übrigens kaufe ich grundsätzlich nur die DVDs und auch andere Datenträger und auch Satellitenempfänger im Ausland!
    Dort kosten 100 Stück etwa € 20,– gegen € 69,– bei uns!

  26. Hartmut Says:

    Was kommt morgen?
    Eine URA auf Transfervolumen im Internet? Eine URA auf Providergebühren? Eine URA auf Handygebühren? Eine URA auf Mobiltelefone?
    Es muss Schluss sein mit dieser Abzocke. Hier wird eine Gebühr erhoben für die es keine Gegenleistung gibt.

  27. manfred Says:

    diffizil wie bei der entscheidung, eine lizenz pro benutzer ( auf beliebig vielen endgeräten ) oder pro arbeitsplatz ( mit beliebig vielen usern )

    ich hatte mich bisher gut gefühlt, bei itunes zu kaufen – und nun sagen Sie, die Künstler sehen davon kein Geld ??

  28. manfred Says:

    möchte alle meine „music box“ casetten auf mp3 – kann ich das wo gegen geld bekommen ;-)

    und was nun mit blu ray backups – da passen ja nur 5x weniger als DVD auf die platte – die divx jünger müssten gar das 4 fache für die platte löhnen ! ;-)

    was für ein thema in relation zu echten problemen, wo doch in der welt der zielgruppe quasi milch und honig fliessen


  29. […] Web-Design durch alle Medien und Inhalte. Aktuelle Exempel umspannen ein denkbar weites Feld: vom K(r)ampf um die „Leercassettenvergütung“ für Festplatten (samt einem vorläufig abschlägigen Urteil nach einer Klage durch […]


  30. […] die die Gelder kanalisieren, diese Abgabe auf Festplatten ausweiten. Soweit, so nachvollziehbar. Die Folge: ein heftiger Rechtsstreit. Und eine endlose Detaildiskussion im Kontext der sog. […]


  31. […] am Wiener Schwarzenbergplatz seinen Auftakt hatte, ein Medienereignis. Denn es hievte das spröde Thema „Festplattenabgabe“ in die „Zeit im Bild“, und zwar nicht nur jene um Mitternacht, sondern […]


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