Archive for Dezember, 2015

Süßer die Kassen nie klingeln

27. Dezember 2015

MASCHINENRAUM. Die Kolumne in der „Presse am Sonntag” (342) Gratis, aber nicht umsonst? Teil 1 des Überblicks über feine, kleine Registrierkassen-Lösungen.

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Ich hatte ja versprochen, mich zum Jahreswechsel mit dem eher wenig prickelnden Thema Registrierkassen zu beschäftigen. Der Finanzminister will es so: ab 1. Jänner geht’s nicht mehr ohne im Geschäftsleben, außer Sie sind Maronibrater mit einem Jahresumsatz von unter 15.000 Euro. Aber dann würde ich mir generell um Ihr Auskommen Sorgen machen.

Nun darf man sich unter einer Registrierkasse keinesfalls eine altertümliche gußeiserne Maschine mit mechanischen Tipptasten, Geldschublade und lautem Klingeln vorstellen. Vielmehr gilt heutzutage hochoffiziell jedes „elektronische Aufzeichnungssystem, das zur Losungsermittlung und Dokumentation einzelner Bareinnahmen eingesetzt wird“ – und das kann eine sehr simpel gestrickte Software samt Hardware-Peripherie sein. Sprich: wer einen Computer und einen Drucker sein eigen nennt (und wer tut das nicht?), benötigt noch ein Programm, das die Mindestauflagen der Finanzbehörde erfüllt. Nicht mehr, nicht weniger. Und das gibt es, wenn man auf Eleganz und Extras verzichtet, sogar gratis.

Werfen Sie doch mal einen Blick auf die Webseiten von Offisy (kostenlose-registrierkasse.at) und Hellocash (www.hellocash.at). Experimentierfreudige Kleinunternehmer können solch rudimentäre, herrlich unkomplizierte Angebote einfach die nächsten Wochen über testen. Dank Schonfrist des Finanzministers risikofrei.

Vergleichsweise weniger vertrauenserweckend erscheint mir die Botschaft des deutschen Unternehmens Orderbird, laut Eigenwerbung Anbieter des „Nr.1 iPad-Kassensystems für die Gastronomie“. Einerseits lässt man sich – ein genereller Trend der Verschleierung von Gesamtkosten – monatlich bezahlen (ab 49 Euro aufwärts), anderseits lautet der Marketing-Imperativ ungeniert „Registrierkassapflicht umgehen!“ Das war ja schon bisher der Schmäh vieler Gastronomen und verbündeter Kassenanbieter: man erfand „Zwischenabrechnungen“ und kassenzettelähnliche Bons für den Gast, um ohne gültige Rechnungen und mittels eleganter Software-Korrekturen niedrigere Umsätze vorzutäuschen.

Ehrlich gesagt: mir ist das genauso unsympathisch wie der Gegenschlag der Steuerbehörde, uns allen ein immer engeres und drückenderes bürokratisches Joch um den Hals zu hängen, um ja noch ein paar Euro mehr herauszupressen. In diesem Sinn geht’s hurtig weiter mit der Suche nach finanztechnisch korrekten Kassensystemen, die das Börsel des redlichen Gewerbetreibenden tunlichst wenig belasten. Für Fingerzeige und Erfahrungsberichte von Unternehmer/innen-Seite bin ich dabei äusserst empfänglich.

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Kalte Hände, heiße Fragen

20. Dezember 2015

MASCHINENRAUM. Die Kolumne in der „Presse am Sonntag” (341) Technik-Journalismus mit Nutzwert kann sich dieser Tage an der Registrierkassenpflicht beweisen.

Registrierkasse für Kinder

Die Leistungsträger unserer Gesellschaft sehen sich mit Hohn und Spott konfrontiert. Etwa der Landwirt, Jägersmann und Lobbyist „Graf Ali“ Mensdorff-Pouilly, der seine Hände in fast jedem dreckigen Geschäft der Republik stecken zu haben scheint. Die Netzgemeinde reagierte auf die launigen Ausreden des Herrn, warum er seine Millionentransaktionen nicht belegen kann, so: „Mit einer Registrierkasse wäre mir das nicht passiert!“ Der Gesichtsausdruck des Betroffenen auf dem satirischen Web-Flyer spricht Bände. Es gilt die Unmutsverschuldung.

Das Netz wimmelt aber auch vor Wortmeldungen geplagter Mitbürgerinnen und Mitbürger, die die ab 1. Jänner 2016 staatlich verordnete Registrierkassenpflicht weniger witzig sehen. Discjockeys etwa – von keinerlei Unter-Unterabteilung der Wirtschaftskammer beraten und vertreten – realisieren gerade, dass sie in Zukunft Rechnungen ausstellen müssen (was übrigens auch bislang schon gegolten hat). Ähnlich geht es Physiotherapeuten, Nachhilfelehrerinnen, Taxifahrern, Würstelbratern und Prostituierten. Und vielen anderen Berufszweigen.

Wobei: eine sogenannte „Kalte Hände“-Regelung schafft wieder allerhand Ausnahmen (und wir wollen hier nicht über die Betriebstemperaturen für gewerbliche Unzucht witzeln.) Um den weit verbreiteten Unmut über all den bürokratischen Aufwand zu dämpfen, hat sich der Finanzminister – nebst ein rasch gebastelten Fristerstreckung für Sünder bis Ende März nächsten Jahres – auch ein Extra-Zuckerl einfallen lassen. Mittels Beilagenformular E108c kann bei der Steuererklärung eine Anschaffungsprämie von 200 Euro beantragt werden. Glückauf!

Um nun den Gebrauchs- und Nutzwert dieser Kolumne zu erhöhen, suche ich akut nach Registrierkassenlösungen, die einerseits alle Vorgaben der Behörde erfüllen, andererseits aber tunlichst die zwingend vorgeschriebene Kasse nicht übermässig belasten. Im Idealfall heisst das: sie kosten unter 200 Euro brutto. Oder sind gar gratis (zumindest, solange nicht komplexere Aufgabenstellungen bearbeitet werden müssen).

Ja, solche Programme gibt es! Sie laufen auf gewöhnlichen, längst vorhandenen PCs und Handheld-Computern, drucken über stinknormale Tintenstrahl- oder Laser-Printer aus und benötigen weder Scanner, Bon-Drucker noch tagelange Einschulungen. Es bedarf keines überdimensionierten Systems á la SAP mit eigenem Rechenzentrum, angebundener Warenwirtschaft und automatisierter Schnittstelle zum Steuerberater, um einen Würstelstand zu betreiben – auch wenn Ihnen das diverse Experten, Software-Giganten und registrierte Glücksritter einreden wollen. Sich durch das Dickicht der Anbieter und Lösungen zu schlagen, ist der Arbeitsauftrag (bleiben Sie dran!, Fortsetzung folgt).

Dass all die Kolleginnen, Kollegen, Fachleute und Funktionäre aber kaum etwas anderes in petto haben, als mittels Copy & Paste die Homepage des Finanzministeriums abzuschreiben, spricht Bände.

Künstliche Sonne

13. Dezember 2015

MASCHINENRAUM. Die Kolumne in der „Presse am Sonntag” (340) Die Menschheit benötigt immer drängender nachhaltige Zukunftstechnologien. Zählt die Kernfusion dazu?

Wendelstein 7-X

„Wer noch etwas über unsere globale Marktwirtschaft wissen will: Erdölpreis bei knapp einem Drittel von vor ein paar Jahren. Kraftstoffpreis wo?“

Ja, so ganz unrecht hat der Freund mit seinem zugespitzten Facebook-Posting, das mir vorgestern unter die Augen kam, wohl nicht. Energiequellen und Rohstoffe sind der mächtigste Trumpf am Pokertisch despotischer Politik- und Wirtschaftslenker. Ihre Drohbotschaft lautet implizit: ohne uns stehen alle Räder still. Und wir dürfen uns glücklich schätzen (oder auch nicht), dass Land, Wasser, Klima, Nahrung und sozialer Frieden noch nicht in jenem Maß der Verhandlungsmasse zugeschlagen werden, den Zukunftsforscher seit Jahrzehnten prophezeihen.

Dass die Welt nimmer lang steht, hat ja schon der legendäre „Club of Rome“ vorherberechnet – aber haben die Wissenschaftler auch überraschend positive Entwicklungen einkalkuliert? Und lassen sich notorische Schwarzseher damit zwangsbeglücken? Ein Beispiel: der Stellarator Wendelstein 7-X im deutschen Greifswald. Klingt futuristisch, ist es auch.

Wir haben es mit dem Prototypen einer Vorstufe eines Kernfusionsreaktors zu tun – einer äusserst komplexen Angelegenheit der Plasmaphysik, nicht unähnlich der Sonne. Durch die Verschmelzung von Wasserstoff-Atomkernen, eingeschlossen in Magnetfelder bei Temperaturen von über 100 Millionen Grad Celsius, werden gewaltige Energien frei. Theoretisch könnte eine solche Maschinerie das Energieproblem des gesamten Planeten lösen – und zwar (größtenteils) ohne erdrückende Nebenwirkungen wie Kohlendioxid-Ausstoß oder radioaktive Abfälle.

Nach zehnjähriger Vorbereitungszeit gelang den Wendelstein 7-X-Betreibern des Greifswalder Max Planck-Instituts dieser Tage erstmals experimentell die Plasmaerzeugung – zunächst mit leichter beherrschbarem Helium statt Wasserstoff und nur für eine Zehntelsekunde. Aber es ist ein wichtiger Zwischenschritt. Während andere Nationen einen anderen Reaktor-Typ („Tokamak“) favorisieren, hält man in Deutschland und Japan am potentiellen Dauerbetriebs-Garanten Stellarator fest.

Optimisten hoffen, dass so bis spätestens Ende des Jahrhunderts ein zentrales Menschheits-Thema abgehakt werden kann. Endgültig. Pessimisten verneinen: zu gefährlich, zu kompliziert, zu teuer, zu spät. „Schau ma mal“-Pragmatiker dürfen wohl – eine durchaus tröstliche Zwischenbilanz – noch viele Sonnenzyklen lang Benzinkanister füllen und Solar-Panels aufs Hausdach schrauben.

Ol‘ Blue Eyes

12. Dezember 2015

Die Medien-Festspiele zum 100. Geburtstag von Frank Sinatra rufen unzählige Erinnerungen wach. Ein Eintrag zum Nachhall des bedeutendsten Entertainers des 20. Jahrhunderts.

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Den Versuch ist es wert: welche Bilder, Assoziationen, Wissensbruchstücke werden zutage gefördert, wenn wir einmal nicht die grosse Bedeutungsmaschine Google anwerfen, sondern unsere eigene Erinnerung? Ein rundes Jubiläum – in diesem Fall der hundertste Geburtstag – einer Ikone der Populärkultur ist ein probater Aufhänger. Wer war Francis Albert Sinatra, genannt Frank? Und was verkörpert er anno 2015, siebzehn Jahre nach seinem Tod?

Noch nicht verblasst ist das Bild des US-Superstars mit Anzug, Krawatte und – lange Zeit ein Markenzeichen – Hut, ein soigniertes Lächeln als ironische Note ultimativer bürgerlicher Eleganz und Strahlkraft. Dann natürlich jene Top-Hits (unter mehr als 1300 Songs, die Sinatra im Lauf seiner Karriere einspielte), die dem Begriff „Evergreen“ mehr als gerecht werden (und vom Sänger oft eher geringgeschätzt wurden), darunter „Strangers In The Night“, „My Way“ oder „New York, New York“. Kollaborationen wie etwa jene mit Sammy Davis jr. und Dean Martin – gemeinhin als „The Rat Pack“ etikettiert –, die auch farbenprächtige Assoziationen mit Whiskygelagen, unzähligen Affären und der Showwelt von Las Vegas zeugen. Und natürlich die ewig hinter vorgehaltener Hand vorgetragenen vermutlichen Querverbindungen zur Mafia, die bis heute nicht restlos geklärt sind.

Das Teenager-Idol der vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts hingegen ist, wenn überhaupt, nur in den USA noch nicht gänzlich der Erinnerung entschwunden. Hierzulande ging Sinatras Aufstieg Hand in Hand mit der Nachkriegs-Dominanz der amerikanischen Kultur, der im Sturmlauf eine Invasion der Herzen gelang. Es gibt ein Leben vor dem Tod, war ihre Botschaft, und Coca Cola, Elvis Presley und Frank Sinatra ihre Sendboten. „Der liberal denkende, radikale Individualist verachtete Konformismus und Kommerzdenken“, postulierten die Veranstalter des „Sinatra Tributes“ in der Wiener Staatsoper im Juli dieses Jahres. „Tragisch, dass er wegen seiner Beliebtheit beim Establishment in seinen letzten Jahren als Symbolfigur des Geldadels missinterpretiert wurde.“

Tatsächlich kann sich Frank Sinatra wider die Memorabilia-Kitsch-Industrie nicht mehr zur Wehr setzen. Der Sohn italienischer Einwanderer, aufgewachsen am Hudson River im unmondänen Hoboken gleich gegenüber Manhattan, hatte sein Erweckungserlebnis 1933 beim Besuch eines Konzerts von Bing Crosby: der schmächtige High School-Abbrecher (O-Ton des Schulrektors: „Keine wie immer geartete Begabung“), Werftarbeiter und zeitweilige Sportjournalist wollte danach raschest in die höchsten Entertainment-Zirkel aufsteigen. Was ihm zielstrebig gelang. Die ersten Kassenschlager mit den Big Bands von Harry James und Tommy Dorsey, regelmässige Sendungen in der damals mit der Musikindustrie eng verflochtenen Radiolandschaft und wachsende Ambitionen als Filmschauspieler (etwa in Fred Zinnemanns „Verdammt in alle Ewigkeit“), die auch ein Zwischen-Tief wieder geradebogen, halfen kräftig nach.

Ab den sechziger Jahren galt Sinatra als der US-Top-Entertainer schlechthin, gründete seine eigene Plattenfirma Reprise, die er mit exorbitantem Gewinn an Warner Music weiterverkaufte und verkündete 1971 – nach dem Gewinn aller einschlägigen Grammys, Oscars und obligaten Ehrenmedaillen – erstmals seinen Bühnenabschied. Den er knapp zwei Jahre später widerrief. Gerade die siebziger und achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts sollten den Grandsigneur des Glitter-Business kommerziell die Ernte des Lebens einfahren lassen. Dreimal war Sinatra auch live in Wien zu hören, ein Auftritt vor 175.000 Zuschauern in Rio de Janeiro ging ins Guiness Buch der Rekorde ein. „Er könnte den Menschen das Telefonbuch vorsingen“, soll Sangeskollegin Dionne Warwick einmal angemerkt haben, „und es würde ihnen immer noch gefallen.“

Letztlich ist es das, was Sinatras Bedeutung bis heute ausmacht: die Individualität, sprich: die Einzigartigkeit interpretatorischer Anstrengung in einem Mainstream der Mittelmässigkeit zu verdeutlichen. Und dabei ungeheuerlich leichtfüssig und unverschwitzt zu wirken, im besten Sinn also: cool. Dieses Talent beeinflusste unzählige Künstler, von Ella Fitzgerald bis Miles Davis. „Er war ein Perfektionist“, weiss der Konzertveranstalter, ehemalige ORF-Manager und Buchautor („Frank Sinatra und seine Zeit“) Johannes Kunz. „Er hat nichts dem Zufall überlassen, das kann man auch den Aussagen von Musikern entnehmen, mit denen er gearbeitet hat, wie etwa Count Basie oder Quincy Jones.“

Sinatra starb nach einem – und man kann deklamieren, dass es sich hier nicht um eine Floskel handelt – künstlerisch, kommerziell und karrieretechnisch höchst erfüllten Leben am 14. Mai 1998 an den Folgen eines Herzinfarkts. Was wird bleiben von dem Entertainment-Titan des 20. Jahrhunderts? Ein rauschender Festakt. Ein in Details ambivalentes Bild. Und ein – möglicherweise ewigwährender – Nachhall eines Menschen, der die Nacht, in der sich die Gesetze des Tages auflösen, zu besingen wusste wie kein Zweiter.

Wir sind die Roboter

6. Dezember 2015

MASCHINENRAUM. Die Kolumne in der „Presse am Sonntag” (339) Wir sind die Roboter. Was aber, wenn uns Maschinen unseren Job streitig machen?

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Die Arbeitslosigkeit in Österreich steuert auf ein Rekordhoch zu. Man muss nicht an die schmerzlichen vorweihnachtlichen Großpleiten á la Zielpunkt erinnert werden, um generell eine trübe Stimmung zu orten. Ende September waren knapp 400.000 Personen arbeitslos gemeldet, in Wien stieg die Rate mit einem Plus von 17,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr besonders deutlich an. Noch 2013 hatte Österreich die niedrigste Arbeitslosenquote der EU, mittlerweile wurde das Land von sechs anderen überholt. Besonders ältere Arbeitnehmer haben kaum mehr eine Chance auf einen sinnvollen Job.

Sonder Zahl existieren Vorschläge, wie dieser unguten Situation zu begegnen wäre. Von Arbeitszeitsenkung über neue, flexible Job-Modelle, die auch perspektivisch Selbständigkeit ermöglichen, bis hin zu Strafzahlungen für Betriebe, die offensiv Senioren entsorgen. Letzteres übrigens oft, doppelt zynisch, auf Kosten der Allgemeinheit.

Nun bin ich weder AMS-Berater, Gewerkschaftsführer noch Experte für Konjunkturbelebung – aber ein ziemlich penibler Beobachter des Alltags. Und meine These lautet: das ist alles nicht radikal genug gedacht. Denn die nächste industrielle Revolution – Historiker haben ihr den Versionszettel 4.0 aufgeklebt – schickt ihre Sendboten schon voraus: intelligente Maschinen, Roboter, Smart Factories, das „Internet der Dinge“.

Es wird einfach nicht mehr so viel Arbeit geben in Zukunft. Oder, präziser: es wird mehr Arbeit geben denn je, aber sie wird uns zu einem grossen Teil von Maschinen, Computern und Steuerprogrammen abgenommen. Eigentlich ein Zustand, den die Menschheit jahrtausendelang ersehnt hat – der jetzt aber, mitten in einem sich immer merkbarer manifestierenden Umbruch, für Irritationen und Probleme sorgt. Es eröffnen sich Fragen, die ans Eingemachte gehen.

Darf man Maschinen Macht über Menschen geben? Welche Arbeit z.B. kann nicht durch noch so ausgeklügelte Hard- und Software ersetzt werden? Woran misst sich wirkliche (sprich: sozial wirksame) Produktivität? Wer definiert und beurteilt Leistung? Leben wir noch in einer Leistungsgesellschaft? Wenn nein (oder auch nur jein), wie verteilt man Erträge in einer Freizeit- und Überflussgesellschaft? Ist ein Job in Zukunft ein Privileg? Wenn ja, wie qualifiziert man sich dafür? Lassen sich in einer post-industriellen, digital vernetzten Welt Armut, Hunger, Unbildung abschaffen? Besteuert man Maschinen? Und so weiter und so fort.

Wir sollten diese Fragen stellen. Und mit Nachdruck bei Politik, Arbeiter- und Wirtschaftskammer, Gewerkschaft und, ja, High Tech-Unternehmen und StartUp-Investoren deponieren. Oder, eventuell zielführender, individuell nach Antworten, Zukunftsmodellen, Alternativen zu einem leise bedrückenden Status Quo suchen. Arbeit en masse!

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