MASCHINENRAUM. Die Kolumne in der „Presse am Sonntag” (411) Nichts währt ewig. Erst recht nicht in den tiefsten Maschinenräumen der Medienwesens.
Die letzte Kolumne hierorts schreibe ich mit einer Krücke. Nein, kein Beinbruch. Ich musste einen uralten Laptop aus dem Keller holen, weil mein aktuelles MacBook Pro gerade beim Service ist. Display-Tausch.
Zwar gibt es bereits komplett neue Apple-Notebooks zu jenem Preis, der für diese Reparatur veranschlagt wurde, aber ich hänge an dem Ding (zumal ein Dual-Core Intel i7-Prozessor und eine 512 Gigabyte-SSD-Festplatte technisch immer noch das obere Ende der Fahnenstange markieren). Es hat mich bislang niemals in Stich gelassen – bis vor kurzem lästige Streifen und unschöne Flecken auf dem Bildschirm auftauchten. Ein Phänomen, das in der Fachwelt unter dem Namen “Staingate” bekannt ist – und Apple veranlasste, bei betroffenen Geräten das Display auszutauschen. Kostenlos.
Und hier offenbart sich drastisch der Unterschied zwischen lustlosen (oder schlicht uninformierten) und engagierten Händlern, Reparaturshops und Servicetechnikern. Während die einen nicht einmal einen beiläufigen Blick auf den Schaden werfen und gerade mal “Kostet 750 Euro, eventuell mehr!” hervorpressen, verweisen die anderen auf die Generosität von Apple. Dennoch gilt dieser Gigant bezüglich Händlermargen und Kundenorientierung sonst eher als Knauserant… Wenn also alles klappt und der freundliche Betreiber des Apple-Stores auf der Wiedner Hauptstrasse in Wien noch heute anruft, werde ich ihm ein Eis spendieren. Mindestens.
Was aber, wenn Apple noch reicher werden möchte und ein neues Display regulär (also kräftig überteuert) in Rechnung stellt? Dann könnte es gut sein, dass ich eine Kosten-Nutzen-Rechnung anstelle, die eher blindwütig ausfällt als rational. Es wäre zumindest das Ende einer Liebesbeziehung. Aber so ist der Weg alles Irdischen. Alpha und Omega. Nichts währt ewig.
Ja, die Endlichkeit… Gerade erst habe ich gelesen, dass es in Hinkunft keine FM4-Soundselection mehr geben soll, jedenfalls auf CD. Vor mir liegt ein Buch, das “Vom Ende des Verkehrs, wie wir ihn kannten” handelt (“Die digitale Mobilitätsrevolution”). Und Tesla-Chef Elon Musk will nicht mehr US-Präsident Donald Trump als Berater dienen. Der, ganz trotziger Trottel, möchte ja bekanntermassen aus dem Weltklimavertrag aussteigen – steht auch das Ende dieses Planeten (exakter: das seiner Bewohner) zur Disposition? Final wahr ist freilich der Satz von Heinrich Heine: „Alles in der Welt endet durch Zufall und Ermüdung.“
Und damit Schluß! Der “Maschinenraum” übersiedelt – danke an “Die Presse” für die langjährige Gastfreundschaft. Und Ihre Aufmerksamkeit.